(24.01.2019) Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben gestern im Laufe des Tages wieder Verluste hinnehmen müssen und zeigen sich auch heute Morgen im asiatisch geprägten Handel eher von der schwachen Seite. In Folge werden auch die Heizöl-Notierungen aller Voraussicht nach mit schönen Abschlägen in den heutigen Handelstag starten, zumal hier auch die Entwicklung am Devisenmarkt mitspielt.
Aktuell stehen die März-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei 60,80 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde 52,30 Dollar. Der Euro kann im Vergleich zum US-Dollar erneut etwas zulegen und wird heute Morgen zu Kursen um 1,1380 US-Dollar gehandelt.
Richtungslos, wie in den letzten Tagen, starteten die Rohölpreise auch gestern in den Handel. Die Befürchtungen, dass sich die globale Konjunktur in nächster Zeit deutlich abschwächen könnte, lässt derzeit wenig Spielraum nach oben wie auch die Tatsache, dass die US-Ölindustrie weiterhin Vollgas voraus fährt und so für zusätzliches Angebot sorgt. Auf der anderen Seite setzten OPEC und Co. ihre Kürzungsbeschlüsse bislang scheinbar konsequent um, sodass eine starke Überversorgung des Marktes in nächster Zeit wohl vermieden werden kann, was wiederum den Spielraum nach unten begrenzt.
Am Vormittag unternahmen die "Bullen" wieder einmal einen Versuch, die Futures nach oben zu treiben. Als dies dann aber bereits an den ersten technischen Widerständen scheiterte, fielen die Notierungen schnell wieder deutlich zurück und erholten sich bis Handelsschluss kaum.
Die Unruhen in Venezuela, wo der Machtkampf zwischen dem (noch) aktuellen Präsidenten Matura und seinem Herausforderer Guaido eskaliert ist, wirken sich bislang kaum auf den Ölhandel aus, was sicherlich daran liegt, dass die Ölexporte hier in den letzten Monaten weiter stetig zurückgegangen sind und derzeit keine große Rolle mehr spielen. Mittelfristig könnte sich ein Machtwechsel hier aber auf jeden Fall positiv auswirken.
Die nach Börsenschluss in dieser Woche aufgrund eines Feiertages mit einem Tag Verspätung veröffentlichten API-Ölbestandsdaten fielen eindeutig bearish, also preisdrückend aus. In Summe gab es hier einen Aufbau von knapp 13 Millionen Barrel. Vor allem der deutliche Zuwachs bei den Rohöl-Vorräten dürfte auch heute früh noch auf die Ölpreise drücken.
Heute Nachmittag werden dann die etwas einflussreicheren Vergleichszahlen des Department of Energy (DOE) bekanntgegeben.
Am Devisenmarkt setzte sich der Seitwärtstrend des Euro im Vergleich zum US-Dollar auch gestern weiter fort, obwohl der US-Dollar eigentlich von guten US-Einzelhandelszahlen gestützt wurde und das Verbrauchervertrauen in der EU perJanuar mit minus 7,9 Punkten schwächer ausfiel als erwartet. Heute Nachmittag findet ein Treffen der Europäischen Zentralbank (EZB) statt, von dem aber keine neuen Impulse erwartet werden. Trotzdem dürften sich die Händler im Vorfeld eher zurückhalten.
Die Vorgaben für den deutschen Inlandsmarkt bleiben also weiterhin recht stabil, sodass sich die Heizölpreise im Großen und Ganzen weiter seitwärts entwickeln. Heute könnte es aber erfreulicherweise wieder mal zu leichten Abschlägen kommen. Zumindest lassen aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen aus morgendlicher Sicht ein Minus in einer Größenordnung von gut einem halben Cent pro Liter erwarten. Das kalte Winterwetter scheint sich bei uns festgesetzt zu haben und so bleibt auch der Heizölverbrauch auf hohem Niveau. Da gleichzeitig auch die Lieferzeiten nicht kürzer werden, sollte der eigene Tankvorrat gut im Auge behalten und rechtzeitig Nachschub bestellt werden.
(Quelle: Heizöl-News von FastEnergy)