Heizöl-Markt aktuell: Ölpreise trotzen Bestandsaufbau in den USA - Heizölpreise erneut fester!
(17.01.2019)
Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben sich auch gestern gut behaupten können, obwohl das Department of Energy (DOE) den Aufbau der US-Ölbestände bestätigt hatte. Bei einem schwachen Euro, werden die Heizöl-Notierungen hierzulande in Folge mit weiteren leichten Aufschlägen in den Tag starten.
Aktuell stehen die März-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei 61,05 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde genau 52 Dollar. Der Euro fällt im Vergleich zum US-Dollar weiter leicht zurück und wird derzeit zu Kursen um 1,1390 US-Dollar gehandelt.
Trotz der eindeutig bearish, also preisdrückend zu wertenden API-Ölbestandsdaten aus den USA und dem EIA-Monatsreport, in dem auch für dieses und nächstes Jahr eine Überversorgung des Ölmarktes prognostiziert wurde, starteten die Rohölpreise auch gestern wieder mit leichten Aufschlägen in den asiatisch und europäisch geprägten Handel. Erst am späten Vormittag ging den Bullen dann vorübergehend die Puste aus und die Futures kamen etwas zurück. Es fehlte schlichtweg an neuen preistreibenden Meldungen.
Hier konnten dann auch die Ölbestandsdaten des Department of Energy (DOE) nicht dienen, denn diese bestätigten die API-Zahlen vom Vortag mit einem Zuwachs der Vorräte von knapp acht Millionen Barrel. Zwar gingen die Rohölbestände etwas stärker als erwartet um 2,7 Millionen Barrel zurück, dafür gab es aber auf der Produktseite einen Aufbau von 3 Millionen Fass bei Heizöl bzw. Diesel und 7,5 Millionen Barrel bei Benzin.
In erster Reaktion fielen die Ölpreise dann auch folgerichtig zurück. Doch schon wenig später setzten schon wieder Käufe ein und der Ölkomplex ging dann schlussendlich auf Tageshoch aus dem Handel.
Preistreibend wirkte dabei sicherlich die Meldung, wonach Russland seine Anstrengungen hinsichtlich der vereinbarten Förderkürzungen intensivieren will. Auch ein milliardenschweres Investitionsprogramm, dass die Wirtschaft in China wieder ankurbeln soll, wirkte stützend auf die Notierungen.
Am Devisenmarkt ist und bleibt der Brexit wohl auch in den nächsten Tagen weiterhin das bestimmende Thema und die Verunsicherung über diesen belastet den Euro, der gestern im Vergleich zum US-Dollar aber nur noch leicht an Wert eingebüßt hat. Die britische Premierministerin Theresa May hat gestern Abend ein Misstrauensvotum der Opposition überstanden und bleibt zumindest vorerst weiter im Amt. Nun muss sie weitere Vorschläge bringen, wie es mit dem Austritt aus der EU weitergehen soll. Von einem harten Brexit bis zu einem neuen Referendum scheint derzeit alles möglich zu sein.
Die Heizölpreise in Deutschland kennen in dieser Woche bislang leider nur den Weg nach oben. Auch heute soll es aktuellen Berechnungen zufolge weitere leichte Aufschläge in einer Größenordnung von 0,2 bis 0,4 Cent pro Liter geben, aber die ersten Preistendenzen bestätigen dies bislang nur zum Teil. Es ist durchaus möglich, dass es in einigen Regionen auch leichte Rückgänge geben könnte, da die Heizöl-Notierungen im Vergleich zu den Rohölpreisen immer noch Potenzial nach unten haben, das in den vergangenen Wochen, aufgrund der extrem hohen Nachfrage, nicht geschöpft werden konnte.
(Quelle: Heizöl-News von FastEnergy)