Heizöl-Markt aktuell: Gewinnmitnahmen am Ölmarkt - Heizölpreise starten schwächer!
(14.01.2019)
Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben am Freitag im Laufe des Nachmittags aufgrund von Gewinnmitnahmen nachgegeben und starten auch heute Morgen deutlich schwächer in den asiatisch geprägten Handel. Obwohl der Euro im Vergleich zum US-Dollar ebenfalls an Wert verloren hat, werden die Heizöl-Notierungen hierzulande mit schönen Abschlägen in die neue Handelswoche starten.
Aktuell stehen die März-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei 59,70 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde 50,80 Dollar. Der Euro muss im Vergleich zum US-Dollar weitere Verluste hinnehmen und wird derzeit nur noch zu Kursen um 1,1470 US-Dollar gehandelt.
Der seit Weihnachten existente Aufwärtstrend, der die Rohölpreise um ca. zehn Dollar pro Barrel nach oben katapultiert hat, scheint nun ein Ende gefunden zu haben. Bereits seit Mitte der letzten Woche stagnieren die Futures und am Freitagnachmittag setzten Gewinnmitnahmen ein, die auch heute am Morgen noch anhalten.
Dies, obwohl aus China per Dezember ein starker Anstieg der Rohölimporte vermeldet wurde. Im Vergleich zum Vorjahresmonat stiegen diese um 15,7 Prozent an, während das Plus in der Betrachtung des ganzen Jahres bei zehn Prozent liegt. Hier gibt es aber immer wieder Sondereinflüsse, sodass das Gewicht dieser Meldung nicht besonders hoch ist.
Die Marktteilnehmer sind unabhängig davon nun wohl auch der Meinung, dass der aufgrund der Förderreduzierungen der OPEC-Länder und Kanadas zu erwartenden Angebotsrückgang nun ausreichend eingepreist ist. Außerdem sind ja die Ölbestände in den USA in der letzten Woche sehr stark gestiegen, was sich bislang an den Börsen nicht niedergeschlagen hat.
Am Freitagabend wurde vom Öldienstleistungsunternehmen Baker Hughes die Zahl der aktiven US-Bohranlagen veröffentlicht, die im Vergleich zur Vorwoche erneut um vier auf nunmehr 873 Einheiten zurückgegangen ist. Dies ist zwar der zweite Rückgang in Folge, was dem aktuell sehr hohem Niveau aber kaum einen Abbruch tut und sich kaum auf das Handelsgeschehen auswirken dürfte.
Eher schon die Aussage der Ölministers der Vereinigten Arabischen Emirate, der nicht an ein Sondertreffen der OPEC glaubt und ein solches auch nicht für notwenig erachtet.
Insgesamt dürfte der Markt nun ein Preisniveau gefunden haben, dass sehr gut zur aktuellen Versorgungslage passt. In den nächsten Wochen muss sich zeigen, ob diese wieder etwas knapper wird, oder die globalen Ölbestände wieder größer werden. Entscheidend dabei wird sicherlich auch die Entwicklung der Nachfrage sein.
Diese könnte durchaus ins Stocken geraten, wenn es eine globale Abkühlung der Weltwirtschaft gäbe. Die heute Morgen aus China vermeldeten Außenhandelszahlen geben dabei durchaus Anlass zur Sorge, denn die Exporte sind im Dezember um 4,4 Prozent zurückgegangen und die Importe sogar um 7,6 Prozent. Erwartet wurde ein Anstieg um 3 bzw. 5 Prozent.
Dies stützt den US-Dollar, der von den Anlegern in möglichen Krisenzeiten immer wieder als sicherer Hafen angesteuert wird. Bereits am Freitag konnte die US-Wähung deutlich zulegen, nachdem der US Kern-Verbraucherpreisindex per Dezember mit einem Plus von 2,2 Prozent veröffentlicht wurde, was tendenziell für weitere Zinsanhebungen sprechen würde. Bald könnte aber wieder der Government-Shutdown in den Mittelpunkt des Interesses rücken, der mittlerweile eine Rekorddauer erreicht hat und sich belastend auf die US-Wirtschaft auswirkt.
Die Heizölpreise hierzulande werden, trotz der Währungsverluste, heute mit schönen Abschlägen in die neue Handelswoche starten, nachdem es mit den Notierungen seit dem zweiten Januar bislang nur nach oben ging. Erste Preistendenzen und aktuelle Berechnungen lassen aus morgendlicher Sicht in Minus in
einer Größenordnung von einem halben bis einem Cent pro Liter erwarten. Die Nachfrage hat sich in den letzten Tagen etwas beruhigt und kann für diese Jahreszeit als normal beschrieben werden. Trotzdem ist bis auf Weiteres kein Rückgang der langen Lieferzeiten in Sicht, denn der Auftragsbestand des Handels ist nach wie vor sehr groß. Bitte bestellen Sie also bei Zeiten und rechnen Sie mit einer Vorlaufzeit von mehreren Wochen!
(Quelle: Heizöl-News von FastEnergy)