(10.01.2019) Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben gestern ihren Aufwärtstrend der letzten Tage leider weiter fortgesetzt und die Brent-Öl-Futures sind wieder deutlich über die 60-Dollar-Marke geklettert. Obwohl der Euro im Vergleich zum US-Dollar ebenfalls kräftig zulegen konnte, werden die Heizöl-Notierungen hierzulande folglich mit weiteren Aufschlägen in den heutigen Handelstag starten.
Aktuell stehen die März-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei 60,85 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde 51,75 Dollar. Der Euro kann im Vergleich zum US-Dollar kräftige Gewinne einfahren und wird derzeit zu Kursen um 1,1550 US-Dollar gehandelt.
Obwohl die US-Ölbestandsdaten des American Petroleum Institute (API) eindeutig bearish, also preisdrückend zu werten waren, starteten die Rohölpreise gestern mit weiteren Aufschlägen in den asiatisch und europäisch geprägten Handel.
Preistreibend wirkten hierbei u. a. die ungeplante Fortsetzung der Gesprächen zwischen Vertretern der USA und China in Peking zum Thema Handelsbeziehungen und Zollbeschränkungen.
Nachdem dann in den Mittagsstunden technische Widerstände durchbrochen werden konnten, war kurzfritig weiteres Aufwärtspotenzial vorhanden, sodass die Futures bis zur Bekanntgabe der wichtigen US-Ölbestandsdaten des Department of Energy (DOE) weitere Gewinne verbuchen konnten. Die Zahlen fielen dann noch preisdrückender aus, als es die API-Daten vom Vortag erwarten haben lassen, denn in Summe wurde ein immenser Aufbau von sage und schreibe 17 Millionen Barrel vermeldet. Auch wenn die Zahlen in Anbetracht der Verschiebungen um die Feiertage mit Vorsicht zu genießen sind, setzen folgerichtig sofort Verkäufe ein, die aber nicht lange andauerten. Schon wenig später drehte der Markt wieder nach oben, als Saudi-Arabien die bereits im Markt befindlichen Gerüchte über eine weitere deutliche Exportkürzung offiziell bestätigte.
Die Gespräche zwischen den Vetretern Chinas und der USA wurden mittlerweile beendet, ohne dass es ein konkretes Ergebnis gegeben hätte. Es soll aber weitere Treffen geben und die begleitenden Kommentare blieben bislang positiv.
Ingesamt sieht es derzeit so aus, als ob sich die Stimmung unter den Börsianern nun wieder in Richtung Bullenmarkt drehen könnte. In den nächsten Wochen wird sich aber zeigen müssen, ob dies auch aus fundamentaler Sicht gerechtfertigt ist. Die Unsicherheiten, sowohl auf der Angebots-, als auch auf der Nachfrageseite, ist derzeit sehr groß.
Am Devisenmarkt ist der Euro im Vergleich zum US-Dollar auf den höchsten Stand seit Mitte Oktober gesprungen, nachdem aus dem Sitzungsprotokoll der letzten Fed-Sitzung hervorgegangen ist, dass die US-Währungshüter bei ihrer künftigen Geldpolitik einen deutlich vorsichtigeren Kurs einschlagen werden. Mittlerweile gibt es sogar einzelne Stimmen aus offiziellen Kreisen, die auch eine Zinssenkung nicht ausschließen wollen.
Trotz der deutlichen Währungsgewinne, werden die Heizölpreise hierzulande leider wohl auch heute ihren Aufwärtstrend fortsetzen, der bereits kurz nach dem Jahreswechsel seinen Anfang genommen hat. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen aus morgendlicher Sicht Aufschläge in einer Größenordnung von rund einem halben Cent pro Liter erwarten. Angesichts der immer noch recht regen Auftragslage und der damit einhergehenden langen Lieferzeiten, sollte der Tankvorrat gut im Auge behalten und rechtzeitig bestellt werden. Das anhaltende Winterwetter lässt den Verbrauch in diesen Tagen deutlich spürbar ansteigen und auch die Vorlaufzeiten von teils mehreren Wochen sollten ausreichend berücksichtigt werden.
(Quelle: Heizöl-News von FastEnergy)