Heizöl-Markt aktuell: Ölpreise mit technischer Reaktion - Heizölpreise steigen!
(03.01.2019)
Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben gestern am Nachmittag plötzlich kräftig angezogen, ohne dass es dazu eine entsprechende Meldung gegeben hätte. Da der Euro im Vergleich zum US-Dollar gleichzeitig deutlich nachgegeben hat, werden die Heizöl-Notierungen heute leider mit Aufschlägen in den Tag starten.
Aktuell stehen die März-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei 54,30 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde 45,60 Dollar. Der Euro fällt im Vergleich zum US-Dollar deutlich zurück und wird derzeit nur noch zu Kursen um 1,1370 US-Dollar gehandelt.
Am ersten Handelstag nach den Feiertagen starteten die Rohölpreise bei weiterhin eher schwachen Umsätzen zunächst seitwärts in den europäisch geprägten Handel. Dabei wurde aus der EU der Einkaufsmanagerindex aus der Industrie veröffentlicht, der per Dezember mit 51,4 Punkten exakt im Rahmen der Analystenschätzungen ausfiel und somit keine Impulse für den Ölmarkt lieferte.
Am Nachmittag gab es dann sehr gute Einzelhandelsumsätze aus den USA (Redbook) und einen leicht unter den Erwartungen liegenden Einkaufsmanagerindex aus dem verarbeitenden Gewerbe.
Bis dahin blieb noch alles ruhig, bis dann plötzlich gegen 16 Uhr die Futures binnen weniger Minuten einen kräftigen Satz von über drei Dollar pro Barrel nach oben machten.
Ein möglicher Auslöser könnte die Erholungstendenz an den Aktienmärkten gewesen sein, aber es gab dann auch bullishe Nachrichten zum Ölmarkt. Nach einer Analyse von Bloomberg, in der Experten befragt und Schiffsdaten ausgewertet wurden, ging die Ölproduktion der OPEC im Dezember stärker zurück als dies erwartet wurde. Insgesamt belief sich der Rückgang nach diesen Zahlen auf 530.000 Barrel pro Tag, wobei allein Saudi-Arabien die Förderung um 420.000 Barrel gedrosselt haben soll. Das Königreich will im Januar laut Ankündigung des Ölministers al-Falih den Ausstoß nochmals in einer ähnlichen Größenordnung reduzieren, womit die von OPEC und Co. angestrebte Drosselung bereits im Januar schon fast erreicht werden könnte.
Auch die Tatsache, dass Russland Bereitschaft signalisiert hat, im Falle weiter fallender Rohölpreise an einem kurzfristigen OPEC-Sondertreffen mitzuwirken, ist sicherlich ein stabilisierender Faktor.
Zwar gaben die Futures bis Handelsschluss dann wieder etwas nach, im Tagesvergleich bleibt heute Morgen aber ein deutliches Plus von rund einem Dollar pro Barrel.
Am Devisenmarkt konnte der Euro gestern am frühen Morgen im Vergleich zum US-Dollar noch zulegen und sogar kurzzeitig an der 1,15-Dollar-Marke "schnuppern". Dann ging es für die Gemeinschaftswährung aber stark bergab, obwohl sich in den USA immer noch keine Lösung im Haushaltsstreit andeutet. Der EU-Einkaufsmanagerindex aus der Industrie ist zwar im Rahmen der Erwartungen ausgefallen, er ging aber den fünften Monat in Folge zurück, was den Euro wohl belastete.
Die Heizölpreise in Deutschland werden nach diesen Vorgaben mit Aufschlägen in den heutigen Handelstag starten. Aktuelle Berechnungen lassen aus morgendlicher Sicht ein Plus in einer Größenordnung von knapp einem Cent pro Liter erwarten und die Händler müssen in diesen Minuten die Angebotspreise schrittweise erhöhen. Die Nachfrage nach Heizöl ist derweil ungebrochen hoch und lassen keinen Spielraum für zurückgehende Lieferzeiten. Somit sollten Verbraucher mit knappem Tankvorrat nicht zulange zögern und rechtzeitig bestellen. Es sind teilweise mehrere Wochen Vorlaufzeit einzuplanen!
(Quelle: Heizöl-News von FastEnergy)