Heizöl-Markt aktuell: Neues Jahr startet mit Abschlägen!
(02.01.2019)
Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten starten erfreulicherweise mit Abschlägen in das Neue Jahr und setzen somit den Trend der letzten Wochen und Monate weiter fort. In Folge werden auch die Heizöl-Notierungen hierzulande aller Voraussicht nach mit einem leichten Minus in die erste, stark verkürzte Handelswoche in 2019 gehen.
Aktuell stehen die März-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei 53,15 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde 44,85 Dollar. Der Euro kann im Vergleich zum US-Dollar wieder zulegen und wird derzeit zu Kursen um 1,1485 US-Dollar gehandelt.
Nach den heftigen Kursbewegungen um die Weihnachtsfeiertage, stabilisierten sich die Rohölpreise zum Ende des Jahres. Zunächst konnten die Futures an Sylvester bis zum Nachmittag hin deutlich zulegen, um dann mit einsetzenden US-Handel wieder unter Druck zu geraten. Schlussendlich ging der Ölkomplex wenig verändert aus dem alten Jahr, startet das neue aber bislang mit schönen Abschlägen.
Aufgrund der immer noch sehr geringen Umsätze sind die Bewegungen aber mit Vorsicht zu genießen und ein plötzlicher Richtungswechsel ist nicht auszuschließen.
Derzeit sind die fundamentalen Einflüsse eher gering. Lediglich die Anzahl der aktiven US-Bohranlagen wurde mit einem weiteren Zuwachs von zwei auf nunmehr 885 veröffentlicht. Anfang letzten Jahres lag die Zahl lediglich bei 742 Einheiten, sodass zu erwarten ist, dass die US-Förderung auch in den nächsten Wochen und Monaten weiter zulegen wird, was aber sicherlich keine neue Erkenntnis ist.
Ansonsten werden in den nächsten Tagen sicherlich wieder zahlreiche Analysten und Marktexperten aus dem Gebüsch hüpfen, um Prognosen zur Entwicklung der Ölpreise loszuwerden, die aber kaum vorhersehbar ist, da hier neben wirtschaftliche auch politische Einflüsse mit hinein spielen, die immer für Überraschungen gut sind.
Aus aktuelle Sicht dürften die Rohölpreise in den ersten Wochen tendenziell weich bleiben, da der Markt derzeit überversorgt und die globale Nachfrage im ersten Quartal traditionell am schwächsten ist. Zwar muss Kanada die Ölproduktion aus logistischen Gründen ab Januar um gut 300.000 Barrel pro Tag reduzieren, dafür dürfte aber die vereinbarte Förderkürzung von OPEC und Co. nicht sofort umzusetzen sein. Russland hatte bereits kurz nach der Übereinkunft mitgeteilt, dass die Drosselung einige Wochen bzw. Monate in Anspruch nehmen wird.
In den letzten Tagen wurde immer wieder Stimmen laut, die ein Sondertreffen noch vor dem nächsten offiziellen Meeting im April ins Spiel gebracht haben. Sollte es tatsächlich dazu kommen, wäre dies natürlich ein neuer Aspekt, der dem Markt, zumindest kurzfristig, eine neue Richtung geben könnte.
Am Devisenmarkt geht es zu Beginn des neuen Jahres mit dem Euro im Vergleich zum US-Dollar weiter nach oben und steht derzeit auf dem höchsten Stand seit Ende Oktober. Dabei profitiert unsere Gemeinschaftswährung sicherlich vom anhaltenden Haushaltsstreit in den USA, der den "Greenback" entsprechend belastet. Mittlerweile soll US-Präsident Trump hier aber Verhandlungsbereitschaft zeigen.
Gute Vorgaben also für den heimischen Markt, wo die Heizölpreise mit schönen Abschlägen in das neue Jahr starten werden. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen zumindest aus morgendlicher Sicht ein Minus in einer Größenordnung von gut einem halben Cent pro Liter erwarten. Die Nachfrage zeigt sich auch zum Jahreswechsel recht robust, sodass die Lieferzeiten bis auf Weiteres auf hohem Niveau bleiben werden. Die Inlandspreise haben in Anbetracht der stark ausgelasteten Logistik sicherlich noch etwas Potenzial nach unten, wann sich dies aber auf die Angebotspreise niederschlagen wird, ist derzeit nicht absehbar. We
r in den nächsten Wochen nachtanken muss, sollte die Bestellung aher lieber sofort aufgeben, denn bei den Rohölpreisen ist die Luft nach unten mittlerweile sehr dünn und die Lieferung kann einige Wochen in Anspruch nehmen. Warten kann also gefährlich sein!
(Quelle: Heizöl-News von FastEnergy)