(11.12.2018) Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten sind gestern, nach einem relativ stabilen Start, im Laufe des Tages wieder unter Druck gekommen und auf Tagestiefstand aus dem Handel gegangen. Bei einem leicht schwächeren Euro, werden in Folge auch die Heizöl-Notierungen mit weiteren Abschlägen erwartet.
Aktuell stehen die Februar-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei nur noch rund 60 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde 51 Dollar. Der Euro muss im Vergleich zum US-Dollar Verluste hinnehmen und wird derzeit zu Kursen um 1,1360 US-Dollar gehandelt.
Wie gestern an dieser Stelle schon gemutmaßt, hat der Deal von OPEC und Co. bislang nicht die von den Protagonisten eventuell erwartete Wirkung gezeigt.
Nach einer ersten heftigen Reaktion nach oben, kurz nach dem Bekanntwerden der Förderkürzungsvereinbarung, starteten die Rohölpreise gestern noch relativ stabil in den europäisch geprägten Handel. Doch schon im Laufe des Vormittages setzten die ersten Gewinnmitnahmen ein und auch am späten Abend ging es dann noch einmal deutlich gen Süden.
Dies zeigt, dass der Markt wenig Vertrauen in die konsequente Umsetzung des Abkommens hat, oder aber der Deal zu kurzfristig angelegt ist. Auch die Tatsache, dass Russland für die Drosselung der Produktion mehrere Wochen braucht, lassen Zweifel aufkommen, dass der Ölmarkt in den nächsten Wochen sein Gleichgewicht finden wird. Das Ausmaß der Förderkürzung lag eigentlich oberhalb der Erwartungen, weshalb die erste Reaktion auch ein deutlicher Anstieg der Ölpreise war.Doch es gibt nicht nur Fragezeichen auf der Angebotsseite, sondern vor allem auch, was die Entwicklung der Nachfrage betrifft. Vor allem der Handelsstreit zwischen China und den USA könnte die im ersten Quartal ohnehin eher schwache Nachfrage zusätzlich belasten.
Die Analysten von Goldman Sachs und Morgan Stanley meldeten sich gestern zu Wort. Beide Häuser sehen in der ersten Jahreshälfte 2019 einen relativ ausgeglichenen Markt und Preise, die etwas oberhalb des aktuellen Niveaus liegen sollen.
Nachdem das große Thema "Förderregulierung" nun durch zu sein scheint, können sich die Marktteilnehmer wieder auf das Tagesgeschäft konzentrieren. Dazu gibt es heute Abend nach Börsenschluss die US-Ölbestandsdaten des American Petroleum Institute (API) und morgen Nachmittag die Vergleichszahlen des Department of Energy (DOE).
Am Devisenmarkt hat der Euro im Vergleich zum US-Dollar deutlich nachgegeben als bekannt wurde, dass die britische Premierministerin Theresa May die Brexit-Abstimmung im britischen Parlament, die eigentlich heute stattfinden sollte, kurzerhand verschoben hat. Nun soll mit der EU und Einzelstaaten wieder nachverhandelt werden, was zum einen wenig Aussicht auf Erfolg hat, zum anderen einen ungeordneten Brexit noch wahrscheinlicher macht.
Trotz der leichten Währungsverluste, werden die Heizölpreise in Deutschland heute erfreulicherweise mit schönen Abschlägen in den Handel starten und so den Abwärtstrend der letzten Tage und Wochen aller Voraussicht nach fortsetzen können. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen zumindest aus morgendlicher Sicht ein Minus in einer Größenordnung von einem halben bis zu einen Cent pro Liter erwarten. Nach wie vor ist die Nachfrage sehr rege, sodass die Lieferzeiten vielerorts sehr lang sind und bis auf weiteres auch bleiben werden. Bitte bestellen Sie also rechtzeitig!
(Quelle: Heizöl-News von FastEnergy)