Heizöl-Markt aktuell: Versorgungslage wird zusehends besser - Heizölpreise gaben nach!
(05.12.2018)
Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben gestern im Laufe des Nachmittags wieder Verluste hinnehmen müssen und auch der Euro hat gegenüber dem US-Dollar an Wert verloren. Da die Flusspegel nun aber wieder deutlich angestiegen sind und die Frachtkosten in Folge sinken, werden die Heizöl-Notierungen heute erfreulicherweise mit deutlichen Abschlägen in den Tag starten.
Aktuell stehen die Februar-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei 61,20 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde 52,40 Dollar. Der Euro fällt im Vergleich zum US-Dollar wieder zurück und wird derzeit nur noch zu Kursen um 1,1330 US-Dollar gehandelt.
Mit der Erwartung, dass sich OPEC und Co. beim morgen beginnenden Treffen in Wien auf eine Förderkürzung einigen werden, starteten die Rohölpreise auch gestern wieder mit deutlichen Gewinnen in den europäisch geprägten Handel. Doch bereits in den Mittagsstunden drehte der Markt und bis Handelsschluss in New York standen dann sogar deutliche Minuszeichen auf den Kurstafeln.
Aussagen des saudischen Ölministers Khalid al-Falih wurden dahingehend interpretiert, dass es derzeit durchaus noch Uneinigkeiten innerhalb des Kartells gibt und eine Einigung noch nicht in trockenen Tüchern ist. Man müsse mit allen beteiligten Ländern reden und deren Meinung berücksichtigen, sagte al-Falih und vermied es auch, über konkrete Zahlen zu sprechen. Der kürzliche Austritt Katars zeigt hier offenbar Wirkung.
Viele OPEC-Mitglieder sehen es kritisch, dass Russland als Nicht-OPEC-Land einen großen Einfluss auf die Förderpolitik der Gemeinschaft hat und fühlen sich von Saudi-Arabien übergangen. Dies könnte zu einem Problem, nicht nur beim bevorstehenden Meeting am morgigen Donnerstag, werden.
Auch was den Handelskonflikt zwischen den USA und China betrifft, trat gestern etwas Ernüchterung ein, nachdem US-Präsident Trump in gewohnter Manier neue Drohungen ausgesprochen hat, die Zölle weiter anzuheben, sollte es innerhalb der 90 Tage nicht zu einem "echten Deal" kommen. Entsprechend schwach präsentierten sich auch die Aktienmärkte.
Nach Börsenschluss vermeldete das American Petroleum Institute (API), wie üblich am Dienstagabend, die wöchentlichen US-Ölbestandsdaten, die überraschend bearish, also preisdrückend ausgefallen sind. In Summe gab es hier einen enormen Zuwachs von gut 13 Millionen Barrel, während die Analysten im Vorfeld sogar mit einem Rückgang von mehr als drei Millionen Fass gerechnet hatten.
Entsprechend schwach startet der Ölkomplex auch heute Morgen in den asiatischen Handel.
Am Devisenmarkt verlor der Euro im Vergleich zum US-Dollar gestern wieder an Wert. Die schwindende Euphorie im Bezug auf den Handelsstreit zwischen den USA und China, sowie der drohende ungeordnete Austritt Großbritanniens aus der EU, lasteten auf der Gemeinschaftswährung. Es gab aber auch Lichtblicke, wie die Annäherung der EU im Haushaltsstreit mit Italien und die Einigung auf eine Reform der Währungsunion.
Trotz der Währungsverluste werden die Heizölpreise in Deutschland heute, aller Voraussicht nach, deutlich nachgeben. Aktuelle Berechnungen lassen aus morgendlicher Sicht ein Minus in einer Größenordnung von knapp einem Cent pro Liter erwarten. Neben den gefallenen internationalen Ölpreisen sind dafür auch die zurückgehenden Inlands-Frachten verantwortlich. Da es auch in den nächsten Tagen weitere Niederschläge geben soll, dürfte das Thema Niedrigwasser hoffentlich bald der Vergangenheit angehören. Die Nachfrage nach Heizöl bleibt unterdessen auf einem sehr hohen Niveau, was sich weiterhin negativ auf die Lieferzeiten auswirkt. Nach wie vor sollten Ölheizer also ihren Vorrat gut im Auge behalten und rechtzeitig bestellen, um teuere
Eizuschläge nach Möglichkeit zu vermeiden.
(Quelle: Heizöl-News von FastEnergy)