(04.12.2018) Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben gestern deutliche Gewinne erzielen können, nachdem ein Förderkürzungsbeschluss durch OPEC und Co. mittlerweile sehr wahrscheinlich geworden ist. Entsprechend ging es auch mit den Heizöl-Notierungen deutlich nach oben. Heute werden bislang aber nur geringe Aufschläge erwartet.
Aktuell stehen die Februar-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei 62,50 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde 53,65 Dollar. Der Euro kann sich im Vergleich zum US-Dollar relativ gut behaupten und wird derzeit zu Kursen um 1,1385 US-Dollar gehandelt.
Das nicht unbedingt zu erwartende Einlenken Russlands im Bezug auf die Kürzungsabsichten der OPEC und allen voran Saudi-Arabiens, hat am Ölmarkt den Preisverfall gestoppt und zu einer deutlichen Gegenreaktion geführt.
Gestern zogen die Rohölpreise um über fünf Prozent an, wobei hier sicherlich auch die überraschende Wende im Handelsstreit zwischen den USA und China eine große Rolle gespielt hat. Sollte es tatsächlich wieder zu einer Annäherung der beiden wirtschaftlichen Supermächte kommen, dürfte sich auch die Nachfrage nach Öl- und Ölprodukten weltweit wieder robuster entwickeln, als dies zuletzt vermutet wurde.
Nun sehen viele Analysten die Öl-Futures wieder Richtung 70-Dollar-Marke steigen, da eine Förderkürzung beim am Donnerstag in Wien beginnenden OPEC-Treffens mittlerweile als sehr wahrscheinlich gilt.
Offen ist nach Einschätzung der Marktexperten nur, in welcher Größenordnung der Ölhahn wieder zugedreht werden soll. Nachdem Kanada überraschend und ungeplant die Produktion ab dem neuen Jahr zumindest vorübergehend für ein paar Monate um 325.000 Barrel pro Tag zurückfahren muss, könnte es ausreichend sein, die Förderung nur um eine Million Barrel pro Tag zu reduzieren, um die Überproduktion vom Markt zu nehmen und die Ölpreise damit zu stabilisieren.
Derzeit arbeiten die technischen Teams wohl bereits an Vorschlägen zur Umsetzung, wie OPEC-Präsident al-Mazruei gestern bei seiner Ankunft in Wien mitteilte. Man darf auf das Ergebnis gespannt sein, dass eventuell auch erst am Freitag bekanntgegeben werden kann, wenn die Nicht-OPEC-Länder hinzustoßen werden.Ansonsten gab es gestern gute Konjunkturzahlen aus der EU, wo der Einkaufsmanagerindex aus dem verarbeitenden Gewerbe per November mit 51,8 Punkten die Erwartung von 51,5 Zählern übertreffen konnte. Aus den USA kamen hingegen eher gemischt ausgefallene Wirtschaftsindikationen.
Dies half am Devisenmarkt auch dem Euro, der sich im Vergleich zum US-Dollar gestern weiter stabilisieren konnte. Die aufgrund des "Waffenstillstandes" zwischen USA und China deutlich anziehenden Aktienmärkte und die Hoffnung auf eine baldige Lösung des Haushaltsstreites der EU mit Italien, haben sich gestern ebenfalls positiv auf die Kursentwicklung unserer Gemeinschaftswährung ausgewirkt.
Die Heizölpreise in Deutschland werden nach dem gestrigen Anstieg heute weitgehend stabil, mancherorts auch mit leichten Aufschlägen in den Handel starten. Erste Preistendenzen und aktuelle Berechnungen lassen aus morgendlicher Sicht ein Plus von maximal 0,2 bis 0,4 Cent pro Liter erwarten. Die Preiswende hat gestern zu einem wahren Bestellboom geführt, so dass es den größten Auftragseingang des bisherigen Jahres gegeben hat. Auch heute morgen bleibt die Nachfrage bislang sehr rege, sodass die Lieferzeiten wohl auch in den nächsten Wochen außerordentlich lang bleiben werden. Dies führt dazu, dass sich der Versorgungsstau nur langsam auflöst, obwohl die Flusspegelstände derzeit wieder deutlich ansteigen. Bitte bestellen Sie also unbedingt rechtzeitig!
(Quelle: Heizöl-News von FastEnergy)