(28.11.2018) Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben sich gestern weiter stabilisieren und bis Handelsschluss sogar etwas zulegen können. Da gleichzeitig der Euro im Vergleich zum US-Dollar weiter an Wert verloren hat, werden die Heizöl-Notierungen heute mit leichten Aufschlägen in den Tag starten.
Aktuell stehen die Januar-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei 61,20 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde 52,40 Dollar. Der Euro bleibt im Vergleich zum US-Dollar bis auf weiteres unter Druck und wird derzeit nur noch zu Kursen um 1,1295 US-Dollar gehandelt.
Gestern gab es an den internationalen Ölmärkten einen recht volatilen Handel.
Zunächst zogen die Rohölpreise an und die Brent-Öl-Futures konnten sogar die 61-Dollar-Marke überschreiten, um dann am späten Nachmittag kurzzeitig sogar unter 59 Dollar zur rutschen. Schlussendlich gingen die Futures dann aber doch mit leichten Gewinnen aus dem Handel und auch heute Morgen sieht es nach einem festen Start an Europas Rohstoffbörsen aus.
Da es an neuen Markt beeinflussenden Meldungen mangelte, spielten technische Faktoren eine wichtige Rolle, ehe nach Börsenschluss das American Petroleum Institute (API) ihre Version der wöchentlichen US-Ölbestandsdaten veröffentlichte. Hier gab es in Summe einen Aufbau von in Summe gut zwei Millionen Barrel, während die Analysten im Vorfeld mit keiner nennenswerte Veränderung gerechnet hatten. Eine spürbare Reaktion auf das preisdrückend zu wertende Zahlenwerk blieb bislang allerdings aus, was zeigt, dass die Ölpreise derzeit wohl nur noch wenig Potenzial nach unten haben.
Die gestern veröffentlichten Konjunkturdaten aus den USA fielen gemischt aus. Während die Einzelhandelsumsätze in dieser Woche auf Jahressicht um 7,9 Prozent zulegen konnten, ging das Verbrauchervertrauen Conference Board per November von 137,9 auf 135,7 Punkte zurück.
In gut einer Woche beginnt in Wien das mit Spannung erwartet Treffen der OPEC, das enorm wichtig für den weiteren Verlauf der Rohölpreise sein wird. Derzeit geht man mehrheitlich zwar immer noch davon aus, dass eine Mengenreduzierung erreicht werden wird, mit wessen Beteiligung und in welcher Größenordnung ist aber noch völlig offen.
In den nächsten Tagen wird es hier sicherlich viele Aussagen und Spekulationen geben, die den Ölkomplex in die ein oder andere Richtung beeinflussen werden.
Heute Nachmittag gibt es aber zunächst mal aber wieder harte Fakten in Form der US-Ölbestandsdaten des Department of Energy (DOE).
Am Devisenmarkt hat es der Euro derzeit schwer, sich gegen den US-Dollar zu behaupten. Der Brexit, der Haushaltsstreit der EU mit Italien und die große Zinsdifferenz lassen kaum Entfaltungsspielraum. Zudem nimmt die Verunsicherung bezüglich der Wirtschaftspolitik von US-Präsident Trump wieder zu, der wohl nach wie vor auf Abschottung setzt und weitere Zölle, auch auf Autoimporte aus der EU, einführen will. Derzeit notiert die Gemeinschaftswährung wieder unter der 1,13-Dollar-Marke.
Mit diesen Vorgaben starten die Heizölpreise in Deutschland heute mit leichten Aufschlägen in den Handel und es könnte durchaus sein, dass sich die Notierungen erstmals seit drei Wochen wieder verteuern werden. Aus morgendlicher Sicht lassen erste Preistendenzen und aktuelle Berechnungen zunächst ein Plus ein einer Größenordnung von 0,3 bis 0,4 Cent pro Liter erwarten, was sich im Tagesverlauf aber natürlich jederzeit wieder ändern kann. Seit dem Monatswechsel ist das durchschnittliche Preisniveau um rund 15 Cent pro Liter nach unten gegangen, was bei einer Bestellung von 2.000 Litern immerhin eine Ersparnis von 300 Euro bedeutet. Dies sollten Ölheizer mit geringem Vorrat nutzen, um rechtzeitig nachzubestellen, denn die Lieferzeiten bleiben angesichts der derzeit sehr hohen Nachfrage und der immer noch sehr schwierigen Versorgungslage bis auf unabsehbare Zeit außerordentlich lang.
(Quelle: Heizöl-News von FastEnergy)