Heizöl-Markt aktuell: Rohölpreise bleiben unter Druck - Heizölpreise auf Zwei-Monats-Tief!
(26.11.2018)
Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben am Freitag im Laufe des Handels weitere deutliche Verluste hinnehmen müssen und sind auf den tiefsten Stand seit mehr als einem Jahr gefallen. Heute Morgen können sich die Futures aber deutlich erholen, sodass die Heizöl-Notierungen nur wenig verändert bzw. bestenfalls mit leichten Abschlägen in die neue Handelswoche starten werden.
Aktuell stehen die Januar-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei gut 60 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde 51,10 Dollar. Der Euro verliert im Vergleich zum US-Dollar wieder an Wert und wird derzeit zu Kursen um 1,1350 US-Dollar gehandelt.
Obwohl in den USA aufgrund eines verlängerten Wochenendes nur eingeschränkt gehandelt wurde, gab es am Freitag hohe Umsätze, bei denen die Rohölpreise wieder einmal stark unter Druck gerieten. Erstmals seit über einem Jahr fielen die für Europa maßgebenden Brent-Öl-Futures wieder unter die 60-Dollar-Marke.
Am Markt fehlt derzeit einfach der Glaube, dass die OPEC am 6. Dezember in Wien eine deutliche Reduzierung der Fördermengen auf den Weg bringen kann und so sehen die Händler kaum einen Grund, wieder verstärkt auf steigende Notierungen zu setzen.
Und tatsächlich dürfte eine spürbare Produktionskürzung ohne die Beteiligung Russlands schwierig werden. Aus Moskau kamen bisher eher zurückhaltende Signale und auch innerhalb der OPEC sind wohl nicht alle Mitgliedsländer bereit, den Ölhahn wieder deutlich zuzudrehen.
Auf der anderen Seite sorgte man sich um die Nachfrageentwicklung. Der Handelskonflikt zwischen China und den USA zeigt erste Auswirkungen. So ist das deutsche Bruttoinlandsprodukt in Deutschland im dritten Quartal erstmals seit drei Jahren wieder zurückgegangen. Generell erwartet der Internationale Währungsfonds (IWF) auch global eine schwächere Konjunkturentwicklung und somit wird wohl auch die Ölnachfrage nicht so stark steigen, wie dies noch vor einigen Wochen erwartet worden war. Vor allem im ersten Quartal wird weltweit gesehen am wenigsten Öl benötigt.
Trotz der aus fundamentaler Sicht nach wie vor bearish, also preisdrückend einzuschätzenden Lage, ist eine technisch bedingte Gegenbewegung auf die extrem starken Verluste der letzten Wochen jederzeit möglich, ja fast schon zu erwarten.
Heute Morgen ziehen die Ölpreise im asiatisch geprägten Handel auch schon mal an. Wie es im Tagesverlauf weiter gehen wird, ist derzeit allerdings schwer vorhersehbar.
Am Devisenmarkt geriet der Euro nach schwachen Konjunkturdaten aus der EU unter Druck. Hier sind die EInkaufsmanagerindizes aus der Industrie und dem Dienstleistungssektor per November mit 51,5 bzw. 53,1 Punkten deutlich schwächer ausgefallen als erwartet. Obwohl am Nachmittag die Vergleichszahlen aus den USA ebenfalls enttäuschten, konnte sich die Gemeinschaftswährung im Vergleich zum US-Dollar nicht mehr erholen.
Die Heizölpreise in Deutschland sind derzeit so günstig, wie seit zwei Monaten nicht mehr, obwohl die schwierige Versorgungslage immer noch sehr hohe Logistikaufschläge einfordert und die Warenbeschaffung nach wie vor eine große Herausforderung für den Handel darstellt. Nachdem bereits am Freitag ein Großteil des Rückganges am Rohölmarkt nachvollzogen wurde und die internationalen Ölpreise wieder etwas anziehen, sind heute allerdings keine größeren Abschläge mehr zu erwarten. Erste Preistendenzen und aktuelle Berechnungen lassen aus morgendlicher Sicht maximal ein Minus in einer Größenordnung von einem halben Cent pro Liter erwarten. Regional stärkere Abweichungen sind allerdings nach wie vor nicht auszuschließen. Die Lieferzeiten bleiben auf unabsehbare Zeit sehr lang und es sollte unbedingt rechtzeitig, am besten eine Teilm
enge bestellt werden.
(Quelle: Heizöl-News von FastEnergy)