Heizöl-Markt aktuell: Ölpreise brechen erneut ein - Heizölpreise folgen!
(21.11.2018)
Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten bleiben auch in diesen Tagen unter Druck und erlitten gestern erneut einen starken Einbruch. Obwohl der Euro im Vergleich zum US-Dollar ebenfalls deutlich an Wert verloren hat, werden die Heizöl-Notierungen diesen Vorgaben folgen und ihren Abwärtstrend der letzten Wochen fortsetzen.
Aktuell stehen die Januar-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei 63,40 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde 54,30 Dollar. Der Euro fällt im Vergleich zum US-Dollar deutlich zurück und wird derzeit zu Kursen um 1,1395 US-Dollar gehandelt.
Auslöser für den gestrigen Kursrutsch waren wohl die Aktienmärkten, die gestern deutlich unter Druck geraten sind. Der deutsche Aktienindex DAX und der Euro Stoxx 50 fielen auf den niedrigsten Stand seit Ende 2016 und auch der Dow-Jones-Index ging erneut in die Knie.
Die Rohölpreise, die durch die derzeit sehr gute Versorgungslage bereits in den letzten Wochen massiv gefallen sind, markierten neue Langzeittiefstände. Brent-Öl, das ja für uns Europäer maßgebend ist, notiert derzeit so niedrig wie seit rund einem Jahr nicht mehr und die US-Sorte "WTI" war zuletzt im Oktober 2017 günstiger zu kaufen als heute.
Nicht unbedingt preistreibend wirkte gestern auch die Warnung vom Chef der Internationalen Energieagentur Fatih Birol vor einer Kürzung der Ölfördermengen. Zwar sei der Markt derzeit gut versorgt, doch die Reservekapazitäten Saudi-Arabiens gering. Produktionsrückgängen in wichtigen Förderländern könnten schnell zu Engpässen führen. Außerdem sei der Markt auf dem Weg in "eine noch nie dagewesene Zeit der Unsicherheit". Dies ist bekanntlich nicht der Nährboden für steigende Aktien- und Rohstoffkurse.
Die kurdische Regierung im Norden des Irak hat derweil bekannt gegeben, dass die Ölexporte über die Kirkuk-Ceyhan-Pipeline auf 400.000 Barrel pro Tag zunehmen könnten. Dies wären 100.000 Barrel pro Tag mehr, als dies noch vor der kompletten Einstellung der Lieferungen im letzten Jahr der Fall gewesen ist.
Nach Börsenschluss vermeldete dann das American Petroleum Institute (API) ihre Version der wöchentlichen US-Ölbestandsdaten und diese fiel ausnahmsweise mal wieder bullsih, also eher preistreibend aus. In Summe gab es hier nämlich einen Rückgang von in Summe 2,6 Millionen Barrel, während die Analysten im Vorfeld nur mit einem Minus von 0,8 Millionen Fass gerechnet hatten.
Dies hilft den Öl-Futures heute morgen, sich etwas zu stabilisieren, wobei dies, nach den extremen Verlusten von gestern Nachmittag, rein technisch bedingt ohnehin wohl so gekommen wäre. Heute Nachmittag gegen 16.30 Uhr werden die etwas einflussreicheren Zahlen des Department of Energy (DOE) bekannt gegeben, die die weitere Richtung am Ölmarkt vorgeben könnten.
Am Devisenmarkt lastet auf den Euro wieder einmal die Sorge um den italienischen Staatshaushalt. Nach Ansicht vom Gouverneur der österreichischen Nationalbank, Ewald Nowotny, könnte das Ende der Anleihekäufe durch die EZB zu Finanzierungsproblemen in Italien führen. Der US-Dollar erhielt gestern zudem Rückwind durch insgesamt gut ausgefallene US-Konjunkturdaten.
Die Heizölpreise hierzulande sind erfreulicherweise weiter auf den Weg gen Süden und haben gestern einen unerwartet starken Rücksetzer gemacht. Auch heute sieht es aus morgendlicher Sicht danach aus, als dass die Notierungen weiter nachgeben könnten. Ein Großteil des Rohölpreis-Rückganges wurde aber bereis gestern vollzogen und so sind heute nach ersten Preistendenzen nur noch Abschläge in einer Größenordnung von einem halben bis einem Cent pro Liter zu erwarten. Der Markt bleibt aber derzeit sehr schwankungsanfällig und so sind weitere stärke Prei
sausschläge im Laufe des Tages weiterhin nicht auszuschließen.
(Quelle: Heizöl-News von FastEnergy)