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Heizöl-Markt aktuell: OPEC-Monatsreport schickt Ölpreise auf Talfahrt!
 
(14.11.2018) Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben gestern weitere massive Verluste hinnehmen müssen, nachdem der Monatsreport der OPEC eindeutig preisdrückend ausgefallen ist. Da auch der Euro im Vergleich zum US-Dollar hinzugewinnen konnte, werden die Heizöl-Notierungen heute aller Voraussicht nach erneut mit deutlichen Abschlägen in den Handel starten.

Aktuell stehen die Januar-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei 65,40 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde nur noch 55,40 Dollar. Der Euro kann sich im Vergleich zum US-Dollar leicht erholen und wird derzeit zu Kursen um 1,13 US-Dollar gehandelt.

Am Ölmarkt scheint es derzeit nur noch bearishe, also preisdrückende Nachrichten zu geben. Nachdem die globale Ölförderung in den letzten Wochen deutlich zugenommen hat und der Markt derzeit wieder leicht überversorgt ist, lassen nahezu alle Prognosen erwarten, dass dies im neuen Jahr zumindest vorerst so weitergehen wird.
Gestern veröffentlicht die OPEC ihren Monatsreport und in diesem wurde die Prognose zur globalen Ölnachfrage für dieses und nächstes Jahr erneut leicht nach unten korrigiert. Gleichzeitig erwartet man aber auch, dass die Produktion der Nicht-OPEC-Länder weiter zunehmen und so der Bedarf an OPEC-Öl zurückgehen wird. Die globalen Ölbestände haben per September um 5,5 Millionen Barrel zugenommen und liegen derzeit nur noch gut 25 Millionen Fass unter dem Fünf-Jahresdurchschnitt.
Alles in allem rechnet die OPEC also damit, dass der globale Ölmarkt auch in den nächsten Monaten mehr als gut versorgt sein wird und entsprechend gaben die Rohölpreise kurz nach Veröffentlichung der Reports weiter massiv nach und fielen auf den niedrigsten Stand seit Mitte März diesen Jahres. Die US-Sorte WTI steht derzeit sogar nur noch knapp über dem bisherigen Jahrestief von Mitte Februar.
Seit Anfang Oktober haben die für Europa maßgebenden Brentöl-Kontrakte rund 20 Dollar pro Fass verloren. Ein Minus von über 23 Prozent! Eine vergleichbaren Rückgang gab es zuletzt vor rund drei Jahren.
Guten Nachrichten kamen gestern zudem aus Nigeria, wo die Ölförderung mittlerweile wieder auf 1,6 Millionen Barrel pro Tag angestiegen ist. Im den nächsten Monaten will man die Produktion, die in den vergangenen Jahren immer wieder durch Rebellenangriffe massiv beeinträchtigt wurde, weiter auf 1,8 Millionen Fass pro Tag anheben.
Neue Konjunkturdaten kamen gestern aus Europa und heute morgen aus China. Hier zeigt sich ein gemischtes Bild, das kaum Einfluss auf die Ölpreise haben dürfte.
Die US-Ölbestandsdaten von API und DOE werden in dieser Woche aufgrund eines Feiertages mit einem Tag Verspätung veröffentlicht.

Auch am Devisenmarkt gab es gestern neue Markt beeinflussende Nachrichten, wobei die Kursausschläge hier aber relativ gering blieben. Bis Handelsschluss konnte der Euro im Vergleich zum US-Dollar wieder etwas an Boden gutmachen, nachdem die Gemeinschaftswährung in den letzten Tagen deutliche Verluste hinnehmen musste. Ein Hauptthema ist nach wie vor der Brexit, zu dem es nun einen ersten Vertragsentwurf gibt, der aber wohl nur geringe Chancen hat, durch das britische Parlament zu kommen. Das andere Problem ist der Haushaltsstreit zwischen der EU und Italien. Hier gab es seitens der italienischen Regierung keine Nachbesserung, jedoch das Angebot, staatliche Vermögenswerte zu verkaufen und somit die Gesamtverschuldung bis zum Jahr 2021 vom derzeit über 130 auf 126 Prozent zu senken. Auch hier ist fraglich, ob sich die EU-Kommission darauf einlassen wird.
 
Die Heizölpreise hierzulande setzen nach diesen Vorgaben ihren Abwärtstrend der letzten Tage erfreulicherweise fort, wenngleich ein Großteil des Rückganges der Rohölpreise ber eits gestern vollzogen wurde. Heute werden nach aktuellen Berechnungen und ersten Preistendenzen aber weitere Abschläge in einer Größenordnung von gut einem Cent pro Liter folgen. Bei den Frachtaufschlägen scheint mittlerweile eine gewisse Stabilisierung eingetreten zu sein, sodass die Rückgänge an den internationalen Ölmärkten nun endlich auch bei den Heizöl-Verbrauchern und Tankstellen ankommen. Entwarnung kann aber leider immer noch nicht gegeben werden, denn bei einer steigenden Nachfrage, können die Mengen schnell wieder knapp werden. Es gilt daher nach wie vor der Rat, rechtzeitig eine Teilmenge zu bestellen. Die Temperaturen sollen in den nächsten Tagen deutlich zurückgehen und werden sicherlich die Auftragseingänge entsprechend nach oben treiben!
 
(Quelle: Heizöl-News von FastEnergy)