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Heizöl-Markt aktuell: Saudi-Arabien will kürzen - Ölpreise ziehen an!
 
(12.11.2018) Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben am Freitag zunächst weitere deutliche Abschläge hinnehmen müssen und sind zwischenzeitlich auf den tiefsten Stand seit April diesen Jahres gefallen. Heute Morgen ziehen die Futures aber wieder deutlich an, nachdem Saudi-Arabiengestern  verkündet hat, die Exporte drosseln zu wollen. In Folge werden auch die Heizöl-Notierungen leider mit deutlichen Aufschlägen in die neue Handelswoche starten.

Aktuell stehen die Januar-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei 71,65 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde gut 61 Dollar. Der Euro fällt im Vergleich zum US-Dollar weiter deutlich zurück und wird derzeit zu Kursen um 1,1280 US-Dollar gehandelt. Dies ist der niedrigste Stand seit Juni 2017!

Der steile Abwärtstrend der Rohölpreise scheint vorerst gestoppt zu sein.
Gestern verkündete der saudische Ölminister Khalid al-Falih im Rahmen des Treffens des Kommitees, das die Einhaltung der von OPEC und Co. beschlossen Fördervereinbarung überwachen soll, dass das Königreich die Förderung im Dezember um 0,5 Millionen Barrel pro Tag zurückfahren will.
Auch generell stehen die Zeichen wieder auf Förderkürzungen. OPEC-Präsident Mohammed Barkindo betonte gestern in Abu Dhabi, dass "man den Markt nicht überversorgen werde" und schloss damit natürlich nicht aus, dass es beim nächsten offiziellen OPEC treffen am 6. Dezember in Wien, wieder einen entsprechenden Kürzungsbeschluss geben könnte.
Das Komitee stellte fest, dass die aktuell vereinbarte Förderbeschränkung im Oktober zu 104 Prozent eingehalten und somit nur geringfügig weniger Öl gefördert wurde, als dies vereinbart war.
Derweil gibt die Schieferöl-Industrie in Nordamerika weiterhin Vollgas. Die Zahl der aktiven US-Bohranlagen ist in der vergangenen Woche wieder kräftig angestiegen. Wie das Marktforschungsunternehmen Baker Hughes am Freitagabend vermeldete, sind derzeit 886 Produktionsstätten in Betrieb, was im Vergleich zur Vorwoche ein Plus von satten 12 Anlagen ist. Somit ist auszugehen, dass die Ölfördermengen aus den USA auch in den nächsten Monaten weiter zunehmen werden, denn die Förderung kann in der Regel mit einer Zeitverzögerung von rund einem halben Jahr aufgenommen werden.
Ansonsten gab es am Freitag einen recht ruhigen Handelstag mit sehr geringen Umsätzen. Die Brent-Ölpreise fielen unter die 70-Dollar-Marke und somit zwischenzeitlich auf den niedrigsten Stand seit April diesen Jahres zurück.

Am Devisenmarkt bläst dem Euro weiterhin ein scharfer Wind ins Gesicht und die Gemeinschaftswährung steht im Vergleich zum US-Dollar derzeit auf dem niedrigsten Stand seit Juni 2014. Waren es in der letzten Woche die Aussichten, dass die US-Zinsen weiter steigen könnten, belastet zum Wochenstart der Rücktritt des britischen Verkehrsministers Johnson. Dieser zog Konsequenzen als Protest gegen den Kurs bei den Brexit-Verhandlungen und es ist nicht auszuschließen, dass noch weitere Minister folgen werden.
 
Die Heizölpreise in Deutschland werden nach diesen Vorgaben heute leider wieder den Weg nach oben antreten. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen, zumindest aus morgendlicher Sicht, Aufschläge in einer Größenordnung von bis zu einem Cent pro Liter erwarten. An der prekären Versorgungslage aufgrund von Niedrigwasser und Raffinerieausfällen hat sich leider nichts geändert und es ist vorerst auch keine Besserung in Sicht, sodass die Transportaufschläge von teilweise 15 Cent und mehr, bis auf Weiteres bestehen bleiben werden. Wer in diesem Jahr noch Heizöl nachtanken muss, sollte mit der Bestellung nicht zögern, denn die Lieferzeiten bleiben aufgrund der überlasteten Logistik sehr lang.
 
(Quelle: Heizöl-News von FastEnergy)