(30.10.2018) Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben sich gestern weiter relativ stabil gezeigt und sind mit leichten Abschlägen aus dem Handel gegangen. Heute Morgen ziehen die Futures aber wieder etwas an, sodass im Tagesvergleich kaum eine Veränderung festzustellen ist. Die Heizöl-Notierungen werden nach wie vor von der knappen Versorgungslage im Inland nach oben getrieben.
Aktuell stehen die Dezember-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei 77,30 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde 67,20 Dollar. Der Euro kann sich im Vergleich zum US-Dollar nur knapp behaupten und wird derzeit zu Kursen um 1,1375 US-Dollar gehandelt.
Vieles deutet darauf hin, dass die Rohölpreise ihren Höchststand in diesem Jahr bereits erreicht haben. Seit Anfang Oktober geht es permanent nach unten und in den letzten Tagen ist eine Stabilisierung der Notierungen auf dem niedrigsten Niveau seit Ende August/Anfang September zu beobachten.
Die mittlerweile fehlenden Mengen aus dem Iran konnten bislang durch andere Förderländer sehr gut ausgeglichen werden. Vor allem Saudi-Arabien, der Irak, Russland und die USA haben die Ölhähne weit aufgedreht und ihren Ausstoß deutlich erhöht.
Gestern gab es zudem die Meldung, wonach sich Saudi-Arabien und Kuwait überraschend über die Förderung in einer neutralen Zone beider Länder einigen konnten, sodass hier schon bald eine zusätzliche Förderkapazität von rund 500.000 Barrel pro Tag zur Verfügung stehen wird.
In Nigeria will man die Ölförderung in den Tiefseegebieten deutlich ausbauen und die Gesamtförderung bis 2020 verdoppeln und in den USA laufen Vorbereitungen, um künftig noch mehr Öl exportieren zu können.
Mittlerweile warnen immer mehr Marktbeobachter und Analysten vor einer neuen Überversorgung im kommenden Jahr, was durchaus zur Annahme verleiten könnte, dass die Notierungen in den nächsten Wochen und Monaten kaum mehr größeres Potenzial nach oben haben sollten. Voraussetzung wäre natürlich, dass es zu keinen überraschenden größeren Förderausfällen kommen wird.Am Devisenmarkt tendierte der Euro im Vergleich zum US-Dollar gestern im Großen und Ganzen seitwärts. Die Ankündigung von Bundeskanzlerin Merkel, den Parteivorsitz abgeben zu wollen und nach der nächsten Bundestagswahl keine politischen Ämter mehr anzustreben, erhöhte zwar kurzzeitig die Volatilität, konnte der Gemeinschaftswährung aber keinen Schwung geben. Heute stehen wichtige Konjunkturdaten zur Veröffentlichung an, die eventuell einen größeren Einfluss auf das Handelsgeschehen haben werden.
Trotz der in letzter Zeit recht stabilen Vorgaben vom Öl- und Devisenmarkt, ging und geht es mit den Heizöl-Notierungen hierzulande immer weiter nach oben. Die Regenfälle der letzten Tage reichen leider noch nicht aus, um die Pegelstände deutlich steigen zu lassen und so bleibt die Versorgungslage nach wie vor äußerst angespannt. Daher ist es auch kaum möglich, eine seriöse Preisprognose abzugeben. Rein rechnerisch könnte es heute Abschläge in einer Größenordnung von bis zu einem halben Cent pro Liter geben. Welche Preise im Laufe des Vormittags dann aber tatsächlich angeboten werden können, ist derzeit kaum abzusehen. Wer mit der Bestellung nicht mehr warten kann, sollte seinen Tank auf jeden Fall nicht vollfüllen, sondern nur eine Teilmenge ordern. Die Heizölpreise haben in den Gebieten mit den größten Versorgungsproblemen ein rechnerisches Abwärtspotenzial von bis zu 20 Cent!
(Quelle: Heizöl-News von FastEnergy)