(19.10.2018) Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben gestern im Laufe des Tages weitere Verluste hinnehmen müssen, konnten sich zum Abend hin aber wieder etwas erholen und gingen schlussendlich kaum verändert aus dem Handel. In Folge werden auch die Heizölpreise heute weitgehend stabil starten, wobei im Südwesten weitere Aufschläge aufgrund der niedrigen Pegelstände zu erwarten sind.
Aktuell stehen die Dezember-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei 79,65 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde gut 68,90 Dollar. Der Euro verliert im Vergleich zum US-Dollar weiter leicht an Wert und wird derzeit zu Kursen um 1,1460 US-Dollar gehandelt.
Am Ölmarkt stehen die Zeichen weiter auf Entspannung und die Rohölpreise gehen langsam zurück. Allein im Oktober haben die Öl-Futures gut fünf Dollar pro Barrel verloren und erstmals seit vier Wochen notiert das Barrel der Nordsee-Sorte "Brent" wieder unter 80 Dollar.
Die OPEC und andere wichtige Ölförderländer, wie Russland und die USA, haben sich wohl auf die Förderausfälle aus dem Iran eingestellt und ihren Ausstoß entsprechend erhöht. Zudem sind derzeit keine größeren Ausfälle zu beklagen, sodass der Markt aktuell gut versorgt ist.
Hinzu kamen in letzter Zeit immer mehr Wachstumssorgen, die in den nächsten Wochen und Monaten eine geringere Nachfrage erwarten lassen, als dies noch vor einiger Zeit der Fall war. Dennoch bleibt die Luft für weitere deutliche Rückgang dünn, denn die Reservekapazitäten sind derzeit natürlich entsprechend gering und Störungen bei der Ölförderung in politisch instabilen Ländern wie Nigeria oder Libyen jederzeit möglich. Entsprechend bleibt die Risikoprämie hoch.
Die gestern veröffentlichten Konjunkturdaten aus den USA fielen durchweg gut aus. Die Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung, die ohnehin auf einem sehr niedrigen Niveau liegen, gingen im Vergleich zur Vorwoche nochmals um 5.000 auf nunmehr 210.000 zurück. Der Philadelphia Fed Herstellungsindex konnte per Oktober die Erwartung von 19,7 mit 22,2 Punkten übertreffen.
Eher gemischte Zahlen gab es heute Morgen aus China, wo das Bruttoinlandsprodukt für das dritte Quartal mit einem Plus von 6,5 Prozent leicht unter der Erwartung von 6,6 Prozent lag und auch die Industrieproduktion mit 5,8 Prozent hinter der Prognose zurückblieb. Dafür fielen die Einzelhandelszahlen etwas besser aus als erwartet.
Am Devisenmarkt konnte der US-Dollar von den guten Wirtschaftsindikationen aus den USA profitieren und im Vergleich zum Euro weiter zulegen. Die Gemeinschaftswährung belasten zudem weiterhin die Sorgen um die italienische Haushaltsplanung, die stark von den Stabilitätsregeln der EU abweicht. Auch die schlechten Konjunkturdaten aus China liefern keine guten Vorgaben.
Die Heizölpreise in Deutschland werden nach diesen Vorgaben auch heute relativ stabil in den Handel starten. Aktuelle Berechnungen lassen aus morgendlicher Sicht ein leichtes Plus von 0,2 bis 0,4 Cent pro Liter erwarten, wobei die Aufschläge im Südwesten wieder deutlich höher ausfallen können. Denn mittlerweile muss die Versorgung über den Rhein als sehr problematisch beschrieben werden und vielen Händlern fehlt schlichtweg der Nachschub, da Tanker teilweise nur noch mit ca. 15 Prozent der Kapazität beladen werden können. Manche Häfen können überhaupt nicht mehr angefahren werden. In dieser Region werden derzeit nur stark überhöhte Preise angeboten werden, da eine normale Kalkulation nicht mehr möglich ist. Erst wenn es ausreichend Regen gibt, werden diese Sonderaufschläge wieder wegfallen.
(Quelle: Heizöl-News von FastEnergy)