Heizöl-Markt aktuell: Leichte Preisrückgänge - Ölpreise konsolidieren
(18.10.2018)
Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben gestern die Kursgewinne vom Vortag wieder vollständig abgegeben und sind zeitweise sogar deutlich ins Minus gerutscht. Leider musste auch der Euro im Vergleich zum US-Dollar wieder Verluste hinnehmen, sodass die Heizöl-Notierungen hierzulande heute nur mit leichten bis morderaten Abschlägen in den Tag starten werden.
Aktuell stehen die Dezember-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei genau 80 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde gut 69,70 Dollar. Der Euro verliert im Vergleich zum US-Dollar weiter deutlich an Wert und wird derzeit nur noch zu Kursen um 1,1490 US-Dollar gehandelt.
Der Ölmarkt ist in eine Konsolidierungsphase übergetreten und wird derzeit sehr stark von technischen Faktoren beeinflusst. Gestern gerieten die Rohölpreise in den Mittagsstunden deutlich unter Druck, ohne dass es hierzu neue Nachrichten bzw. Meldungen gegeben hätte. Die Händler glauben in der Vielzahl wohl derzeit nicht mehr an weitere deutliche Preissteigerungen und nehmen erzielte Gewinne daher schnell wieder mit.
Oder sie hatten einfach die Information oder Vorahnung, dass die am frühen Abend veröffentlichten Ölbestandsdaten des Department of Energy (DOE) eindeutig preisdrückend, also bearish, ausfallen würden. Im Gegensatz zu den API-Zahlen vom Vortag, die ja einen deutlichen Rückgang hervorgebracht hatten, gab es hier nämlich einen überraschenden Aufbau von in Summe 3,7 Millionen Barrel.
In erster Reaktion auf die Zahlen ging es dann nochmals deutlich nach unten, bevor wenig später eine Erholung einsetzte. Schlussendlich ging der Ölkomplex zwar deutlich über dem Tagestief, aber doch mit schönen Verlusten aus dem Handel. Heute Morgen starten die Futures weitgehend stabil in den asiatisch und europäisch geprägten Handel.
Generell hat sich die Lage an den internationalen Ölmärkten in den letzten Tagen etwas entspannt, was sicherlich zum Großteil an der Erwartung liegt, dass die globale Ölnachfrage in den nächsten Monaten etwas schwächer ausfallen könnte, als dies ursprünglich prognostiziert wurde. Zudem blieb der Markt in letzter Zeit von neuen Hiobsbotschaften auf der Angebotsseite verschont, sodass derzeit wohl keine Unterversorgung zu befürchten ist.
Am Devisenmarkt musste der Euro im Vergleich zum US-Dollar gestern weitere Verluste hinnehmen, obwohl US-Präsident Trump in einem Fernsehinterview einen neuen "Angriff" auf die US-Notenbank gestartet hat. Wörtlich bezeichnete er die Fed als "größte Bedrohung" seiner Amtszeit und als "zu unabhängig". Die Händler ließ das aber kalt und sie handelten den US-Dollar, auch im Vergleich zu anderen Währungen, deutlich nach oben.
Aufgrund der Währungsverluste und der schwierigen Versorgungslage, bedingt durch Niedrigwasser, werden die Heizölpreise hierzulande heute aber nur leicht bis moderat schwächer erwartet. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen aus morgendlicher Sicht im Schnitt maximal ein Minus von einem halben Cent pro Liter erwarten. Die extrem niedrigen Pegelstände des Rheins machen vor allem dem Südwesten Deutschlands zu schaffen und hier koppelt sich die Preisentwicklung derzeit auch etwas vom allgemeinen Trend ab. Ausnahmsweise wünscht sich der Handel mal keine kalten Temperaturen, sondern einfach nur ausgiebigen Regen!
(Quelle: Heizöl-News von FastEnergy)