Heizöl-Markt aktuell: Ölpreise geben weiter nach - Euro erholt sich!
(12.10.2018)
Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben in Laufe des gestrigen Handels weitere leichte Verluste hinnehmen müssen. Da gleichzeitig der Euro im Vergleich zur Ölwährung US-Dollar zulegen konnte, werden die Heizöl-Notierungen heute, aller Voraussicht nach, erneut mit Abschlägen in den letzten Tag der Woche starten.
Aktuell stehen die Dezember-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei 81,05 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde 71,70 Dollar. Der Euro kann im Vergleich zum US-Dollar weiter aufholen und wird derzeit zu Kursen knapp oberhalb der 1,16-Dollar-Marke gehandelt.
Kaum zu glauben, aber es gibt sie wieder, die guten Nachrichten vom Ölmarkt! Bereits gestern gaben die Rohölpreise ja auf breiter Front deutlich nach, nachdem Hurrikan "Michael" die Ölanlagen im Golf von Mexiko weitgehend verschont hatte, das American Petroleum Institute (API) einen überraschend starken Bestandsaufbau bei den US-Ölvorräten vermeldet hatte und im EIA-Monatsreport, zumindest für dieses Quartal, die Versorgungslage etwas entspannter gesehen wurde.
Gestern gab es dann den Monatsreport der OPEC und auch dieser fiel insgesamt preisdrückend aus. Für dieses und nächstes Jahr haben die Marktbeobacher des Kartells die Prognose zur globalen Ölnachfrage leicht zurückgenommen, während die Ölproduktion zumindest in diesem Jahr stärker als erwartet zunehmen soll.
Wenig später veröffentlichte dann das Department of Energy (DOE) ihre Version der wöchentlichen US-Ölbestandsdaten. Wie schon tags zuvor bei den API-Zahlen, wurde auch hier ein Aufbau vermeldet, der in Summe mit 4,3 Millionen Barrel aber deutlich geringer ausfiel.
Entsprechend verhalten war die erste Reaktion der Marktteilnehmer. Letztendlich wurde dann aber der am frühen Nachmittag eingeschlagene Abwärtstrend wieder aufgenommen und die Futures verloren weiter an Wert und schlossen dann auch ganz in Nähe der Tagestiefstände. Sicherlich trug auch die in den letzten Tagen sehr schlechte Stimmung an den Aktienmärkten ein Stück weit zum Preisrückgang am Ölmarkt bei. Gestern gab der Dow-Jones-Index um weitere zwei Prozent nach, tags zuvor betrug der Rückgang rund drei Prozent.
Heute Morgen geht es mit dem Ölkomplex im asiatisch geprägten Handel bislang aber wieder nach oben, was angesichts der starken Verluste der letzten beiden Tage aber nicht ungewöhnlich und mit technischen Faktoren zu begründen ist.
Am Devisenmarkt musste der US-Dollar im Vergleich zum Euro auch gestern wieder Verluste hinnehmen. Zum einen fürchten die Marktteilnehmer, dass die US-Notenbank aufgrund der aktuellen Korrektur an den Aktienmärkten die Zinsen nicht so anheben wird, wie dies allgemein erwartet wird, zum anderen darf auch der Druck von US-Präsident Trump auf die Notenbank nicht unterschätzt werden. Dieser hat sich bereits des öfteren gegen die Zinspolitik der Währungshüter ausgesprochen und kürzlich sogar geäußert, dass die "Fed verrückt geworden sei".
Die Heizölpreise in Deutschland sollten nach diesen Vorgaben ihren Abwärtstrend der letzten beiden Tage heute fortsetzen können. Zumindest könnte es aus morgendlicher Sicht rein rechnerisch Abschläge in einer Größenordnung von einem halben Cent pro Liter geben. Allerdings wurden die gestern am Nachmittag weiter gefallenden Rohölpreise bereits zum Großteil in die Notierungen eingearbeitet, sodass erste Preistendenzen eher leichte Aufschläge signalisieren. Man wird beobachten müssen, wie sich die Kurse an den internationalen Ölmärkten heute weiter entwickeln. Wer "knapp bei Tank" ist, sollte den aktuellen Preisrückgang auf jeden Fall nutzen und rechtzeitig bestellen, denn die Lieferzeiten bleiben auf absehbar Zeit hoch.
(Quelle: Heizöl-News von FastEnergy)