Heizöl-Markt aktuell: Starker Preisrückgang - Ölpreise unter Druck!
(11.10.2018)
Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten sind gestern im Laufe des Tages unter Druck geraten und starteten auch heue Morgen mit sehr schwacher Tendenz in den asiatisch geprägten Handel. Gleichzeitig konnte der Euro im Vergleich zum US-Dollar an Wert gewinnen, sodass die Heizöl-Notierungen heute endlich wieder einmal mit kräftigen Abschlägen erwartet werden.
Aktuell stehen die Dezember-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei 81,80 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde 72,10 Dollar. Der Euro kann im Vergleich zum US-Dollar schöne Gewinne erzielen und wird derzeit zu Kursen um 1,1560 US-Dollar gehandelt.
In der ersten Tageshälfte tat sich gestern nicht viel an den internationalen Ölmärkten und die Rohölpreise tendierten zwischen zwei technischen Widerstandslinien lange Zeit seitwärts. Als dann am späten Nachmittag eine Unterstützung doch durchbrochen werden konnte, setzten verstärkt Käufe ein und es wurden die Gewinne vom Montag mitgenommen.
Der Rückgang hatte aber auch fundamentale Gründe, denn Hurrikan "Michael" hat die Ölindustrie im Golf von Mexiko erfreulicherweise weitgehend verschont und so ist damit zu rechnen, dass die dort abgeschalteten Anlagen bald wieder in Betrieb gehen können.
Zudem spekulierten die Händler wohl auf einen Aufbau bei den wöchentlichen US-Ölbestandsdaten. Dieser wurde dann auch tatsächlich nach Börsenschluss vom American Petroleum Institute (API) vermeldet. In Summe nahmen die Vorräte hier nämlich um knapp zehn Millionen Barrel zu, während die Analysten im Vorfeld kaum eine Veränderung erwartet hatten.
Entsprechend ging es auch nachbörslich weiter nach unten und im Vergleich zu gestern Morgen ist mittlerweile ein Minus von rund drei Dollar pro Barrel zu verzeichnen.
Gestern Abend gab es auch noch den Monatsbericht der Statistikabteilung des US-Energieministeriums (EIA), der derzeit ebenfalls auf die Ölpreise drückt. In diesem wurde die Schätzung zum globalen Ölverbrauch für dieses Jahr deutlich, für nächstes Jahr leicht nach unten korrigiert. Aufgrund der hohen Ölpreise rechnet man damit, dass ein Teil der Nachfrage zum Ende des Jahres in das nächste Jahr verschoben wird und es erst dann zu einer leichten Unterversorgung kommen wird. Entsprechend wurde die Preisprognose für das erste Quartal 2019 deutlich erhöht.
Insgesamt wurde der Bericht ebenfalls preisdrückend gewertet, nimmt er doch vor allem aus kurzfristiger Sicht etwas die Angst vor einer Ölknappheit im aktuellen Quartal.
Am Devisenmarkt sorgte gestern wieder einmal US-Präsident Donald Trump für Furore, da er die US-Notenbank in einer Rede in Pennsylvania äußerst scharf angegriffen hat. Wörtlich sagte er: "Ich denke die Fed ist verrückt geworden" und fügte hinzu, dass er die Goldpolitik mit den steigenden Zinsen für einen großen Fehler halte. Dies sorgte für Unruhe am Devisenmarkt, aber auch an den Aktienmärkten. Die Kurse gaben auf breiter Front nach und der Euro konnte im Vergleich zum US-Dollar zulegen.
Endlich geht es am heimischen Heizöl-Markt, aller Voraussicht nach, heute wieder einmal etwas deutlicher nach unten. Zumindest lassen aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen aus morgendlicher Sicht Abschläge in einer Größenordnung von rund eineinhalb Cent pro Liter erwarten. Dies wäre der größte Rückgang seit mehreren Wochen und brächte eine gute Kaufgelegenheit für all diejenigen, die vor dem Winter noch tanken müssen. Eine generelle Preiswende ist, trotz der aktuell sehr schönen Entwicklung, derzeit leider immer noch nicht absehbar.
(Quelle: Heizöl-News von FastEnergy)