Heizöl-Markt aktuell: Neuer Hurrikan und Iran - Ölpreise ziehen schon wieder an!
(09.10.2018)
Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben gestern im späten Handel wieder angezogen, nachdem es bis in die Mittagsstunden noch nach einem weiteren Rückgang ausgesehen hatte. In Folge werden die Heizöl-Notierungen hierzulande, die in den letzten Tagen etwas konsolidierten, heute leider wieder mit einem deutlichen Plus in den Tag starten.
Aktuell stehen die Dezember-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei 84,40 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde 74,70 Dollar. Der Euro kann sich, nach zwischenzeitlich weiteren Verlusten, im Vergleich zum US-Dollar wieder etwas erholen und wird derzeit zu Kursen um 1,1495 US-Dollar gehandelt.
Der Ölmarkt kommt einfach nicht zur Ruhe. Sah es gestern früh noch so aus, als könnten die Rohölpreise noch weiter nachgeben, wurde diese Hoffnung im späten Handel schon wieder zu Nichte gemacht.
Der iranischen Ölminister Zanganeh ließ verlauten, dass die Äußerungen des saudischen Kronprinzen Mohammed bin Salman übertrieben sind. In Wahrheit zapfe das Königreich nur bereits vorhandene Reserven an und die eigentliche Produktionskapazität habe nicht zugenommen, so Zanganeh weiter. Am Wochenende hatte der saudische Prinz mitgeteilt, dass die Ausfälle aus dem Iran durch Saudi-Arabien sogar überkompensiert werden. Dies hatte etwas Druck auf die Ölpreise gebracht.
Während dessen setzt sich der Rückgang der iranischen Ölexporte fort. Während Teheran die Exportmenge per September auf 1,5 Millionen Barrel pro Tag veranschlagt, deuten neueste Daten zu den Tankerbewegungen darauf hin, dass derzeit lediglich nur noch rund eine Million Barrel pro Tag den Iran verlassen. Vor dem Erlass der Sanktionen wurden noch rund 2,5 Millionen Fass pro Tag verschifft.
Die nächste Hiobsbotschaft kam dann von den US-Wetterämtern, die vor dem Tropensturm "Michael" warnen, der sich sehr schnell entwickelt und als Hurrikan über den Golf von Mexiko ziehen könnte. Hier ist bekanntlich der Großteil der us-amerikanischen Ölinfrastruktur angesiedelt.
Aus Kanada wurde am Abend dann noch eine Explosion an der größten Raffinerie des Landes vermeldet. Diese hat eine Kapazität von 320.000 Barrel pro Tag. Wie hoch die Schäden sind und wie lange die Anlage ausfallen wird, ist derzeit noch nicht bekannt.
Kein Wunder, dass die Phase der Gewinnmitnahmen am Ölmarkt nun schon wieder beendet ist und die Börsianer ihre Blicke wieder nach oben in Richtung Langzeithoch richten.
Am Devisenmarkt testete der Euro gestern nochmals die Tiefstände von letzter Woche und sackte kurzzeitig bis auf unter 1,1470 US-Dollar ab. Im späten Handel konnte sich die Gemeinschaftswährung aber wieder erholen und heute Morgen wird die 1,15-Dollar-Marke wieder in Angriff genommen.
"Wie gewonnen, so zerronnen" heißt es am heimischen Inlandsmarkt, wo die Heizölpreise heute wieder mit deutlichen Aufschlägen in den Tag starten werden. Die Konsolidierungsphase mit leichten Rückgängen dauerte leider nur zwei bis drei Tage. Heute lassen erste Preistendenzen und aktuelle Berechnungen wieder ein Plus in einer Größenordnung von knapp einem Cent pro Liter erwarten. Es ist sehr wahrscheinlich, dass wieder ein neues Langzeithoch erreicht wird. Die Nachfrage hat in den letzten Tagen etwas nachgelassen, die Lieferzeiten bleiben aber nach wie vor auf einem sehr hohen Niveau!
(Quelle: Heizöl-News von FastEnergy)