Heizöl-Markt aktuell: Ölpreise starten leichter - Heizölpreise geben nach!
(08.10.2018)
Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben am Freitag weiter leicht nachgegeben und starten heute Morgen mit schwacher Tendenz in die neue Handelswoche. Bei insgesamt recht stabilen Wechselkursen werden in Folge die Heizöl-Notierungen ebenfalls mit deutlichen Abschlägen in den heutigen Tag gehen.
Aktuell stehen die Dezember-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei 83,30 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde 73,80 Dollar. Der Euro kann sich im Vergleich zum US-Dollar gut behaupten und wird derzeit zu Kursen um 1,1510 US-Dollar gehandelt.
Nachdem die Rohölpreise am Donnerstag aufgrund von Gewinnmitnahmen unter Druck geraten sind, konnten sich die Futures am Freitag zunächst stabilisieren, gingen dann aber doch wieder mit deutlichen Verlusten aus dem Handel.
Verantwortlich hierfür waren wohl, neben der nach wie vor stark überkauften Marktsituation, schwache Arbeitsmarktdaten aus den USA und die Information, dass Indien nun anscheinend doch weiter Öl aus dem Iran beziehen wird. Nach neuesten Informationen werden die Importe im November zwar um knapp 50 Prozent zurückgehen, zuletzt war man aber davon ausgegangen, dass die Öleinfuhren aufgrund der US-Sanktionen komplett eingestellt werden.
Nach Börsenschluss vermeldeten dann das Marktforschungsunternehmen Baker Hughes ihren Bericht zur Entwicklung der Zahl der aktiven US-Bohranlagen. Diese ist in der vergangenen Woche zwar um weitere zwei auf 861 zurückgegangen, allerdings tut diese geringe Abnahme dem ingesamt recht hohen Niveau keinen Abbruch.
Weiteren Druck auf die Ölpreise brachten da eher schon die Ausführungen des saudischen Kronprinzen Mohammed Bin Salman, in denen er bekräftigte, dass die bisherigen Ausfälle aus dem Iran durch OPEC und Co. nicht nur vollständig ausgeglichen, sondern sogar überkompensiert wurden. Er sieht das derzeitige Preishoch vor allem durch Exportprobleme unter anderem in Kanada, Libyen und Venezuela verursacht.
Gleichzeitig bekräftigte er, dass Saudi-Arabien bereit sei, die derzeitigen Reservekapazitäten von ca. 1,3 Millionen Barrel pro Tag vollständig zu aktivieren, falls dies erforderlich sei. Zudem könnten gemeinsam mit Kuwait zusätzliche Anlagen in Betrieb genommen und somit rund 500.000 Barrel pro Tag zusätzlich gefördert werden.
Dies wirkte heute Morgen dann wohl doch recht beruhigend auf die Marktteilnehmer und so startete der Ölkomplex heute Morgen erfreulicherweise recht schwach in den asiatisch geprägten Handel.
Am Devisenmarkt geriet der US-Dollar am Freitag nach enttäuschenden Zahlen von Arbeitsmarkt nur kurzzeitig unter Druck und kann sich heute Morgen im Vergleich zum Euro wieder gut erholen. Zwar ist die Arbeitslosenquote in den USA per September mit 3,7 Prozent auf den tiefsten Stand seit fast 50 Jahren gefallen, jedoch wurden per September nur 134.000 neue Jobs geschaffen. Erwartet wurde jedoch ein Plus von 185.000, nach 270.000 im Vormonat.
Auch ohne Währungsgewinne werden die Heizölpreise in Deutschland heute aller Voraussicht nach weiter nachgeben. Erste Preistendenzen und aktuelle Berechnungen lassen zumindest aus morgendlicher Sicht einen Rückgang von 0,6 bis 0,8 Cent pro Liter erwarten. Verbraucher die ihren Vorrat für den Winter noch nicht aufgestockt haben, schöpfen nun anscheinend wieder Hoffnung auf weiter fallende Notierungen und halten sich mit Bestellungen entsprechend zurück. Dabei sollten aber die Lieferzeiten von teilweise bis zu sechs Wochen mit einkalkuliert werden, denn ansonsten müssten teuere Eilzuschläge bezahlt werden, die Fakt sind! Ob die Notierungen aber tatsächlich weiter deutlich zurückgehen werden, vermag hingehen derzeit niemand zu sagen.
(Quelle: Heizöl-News von FastEnergy)