(02.10.2018) Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben gestern im späten Handel erneut kräftig zugelegt und die Brentöl-Futures dabei erstmals seit knapp vier Jahren wieder die 85-Dollar-Marke erreicht. Der Euro musste im Vergleich zum US-Dollar gleichzeitig weitere leichte Verluste hinnehmen, sodass die Heizöl-Notierungen heute leider erneut mit deutlichen Aufschlägen in den Tag starten werden.
Aktuell stehen die Dezember-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei 85,05 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde 75,60 Dollar. Der Euro muss im Vergleich zum US-Dollar erneut Federn lassen und wird derzeit nur noch zu Kursen um 1,1555 US-Dollar gehandelt.
Nach dem fulminanten Anstieg in der letzten Woche sah es gestern lange Zeit so aus, als ob die Rohölpreise in eine Konsolidierungsphase übertreten würden.
Bis zum späten Nachmittag tat sich an den Ölbörsen nicht viel, bis dann plötzlich wieder verstärkt Käufer auf den Plan traten und es, nach dem Durchbrechen einiger technischern Widerstände, erneut steil nach oben ging. Innerhalb von nur fünf Stunden legten die Futures um gut zwei Dollar pro Barrel zu und die Brent-Kontrakte überschritten auf Anhieb die 85-Dollar-Marke. Auch heute Morgen gibt es keinerlei Anzeichen von Gewinnmitnahmen, die nun eigentlich aber langsam fällig wären. Doch das fundamentale Umfeld lässt derzeit wohl keine größeren Rückschritte zu.
Dazu passt die Meldung, dass die Produktion der OPEC im September anscheinend nur unwesentlich gestiegen ist. Dies ist jedenfalls das Ergebnis einer Umfrage der Nachrichtenagentur Reuters. Während Länder wie Saudi-Arabien ihre Förderung nur sehr zögerlich anheben, fallen mittlerweile die Ausfälle der Iran stark ins Gewicht. Die Exporte nahmen hier seit Ankündigung der Sanktionen um rund 1,1 Millionen Barrel pro Tag ab und die meisten Analysten und Marktexperten erwarten einen weiteren Rückgang um 0,4 Millionen Fass. Auch in Venezuela geht es mit den Fördermengen nach wie vor weiter abwärts.Die gestern veröffentlichten Konjunkturdaten fielen zwar durchweg schlecht aus, wurden aber weder am Ölmarkt, noch an den Aktienmärkten zur Kenntnis genommen.
Nun warten die Marktteilnehmer auf neue Impulse durch die Ölbestandsveränderungen in den USA. Heute nach Börsenschluss vermeldet das American Petroleum Institute (API) ihre Zahlen, morgen Nachmittag gibt es dann wie gewohnt gegen 17 Uhr die Daten des Department of Energy (DOE).
Am Devisenmarkt musste der Euro im Vergleich zum US-Dollar auch gestern wieder leichte Verluste hinnehmen. Das Freihandelsabkommen zwischen den USA, Kanada und Mexiko hat den US-Dollar gestützt, während es für den Euro derzeit eine ganze Reihe von Belastungsfaktoren gibt. Die Haushaltsdebatte in Italien, die schleppenden Brexit-Verhandlungen und sich eintrübenden Wachstumsaussichten drücken auf den Kurs unserer Gemeinschaftswährung.
Der Anstieg der Heizölpreise hierzulande ist leider nach wie vor ungebremst. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen auch heute wieder Aufschläge in einer Größenordnung von gut einem Cent pro Liter erwarten. Die Nachfrage ist dabei nach wie vor sehr stark und die Lieferzeiten steigen permanent an. Mittlerweile haben die Notierungen den höchsten Stand seit mehr als vier Jahren erreicht und es ist derzeit leider nicht absehbar, wann der Anstieg der Ölpreise ein Ende finden wird.
(Quelle: Heizöl-News von FastEnergy)