(21.09.2018) Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben gestern am Nachmittag ins Minus gedreht und sind mit deutlichen Verlusten aus dem Handel gegangen. Gleichzeitig konnte der Euro im Vergleich zum US-Dollar schöne Gewinne einfahren, sodass die Heizöl-Notierungen erfreulicherweise mit weiteren Abschlägen in den letzten Tag der Woche starten werden.
Aktuell stehen die November-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei 78,90 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde 70,32 Dollar. Der Euro kann im Vergleich zum US-Dollar deutlich auf Werte um 1,1780 US-Dollar hinzugewinnen und steht derzeit auf dem höchsten Stand seit Mitte Juni.
Gestern am Morgen sah es noch so aus, als würde es am Öl- und somit auch am Heizöl-Markt weiter nach oben gehen. Die Kontrakte der Nordsee-Ölmarke "Brent" nahmen die 80-Dollar-Marke in Angriff, scheiterten dann ab zweimal an einem technischen Widerstand.
Als dann US-Präsident Donald Trump die OPEC zudem per Twitter ein weiteres Mal aufforderte, für niedrigere Rohölpreise zu sorgen, drehten die Futures und es ging rasant bergab.
Zwischenzeitlich gab es eine kurze Erholung, als die wöchentlichen US-Arbeitsmarktdaten veröffentlicht wurden, die ebenso überzeugen konnten wie der Philadelphia Fed Herstellungsindex, der von 11,9 Punkte im Vormonat, per September auf 22,9 Zähler zulegen konnte. Doch schon wenig später setzte der Ölkomplex seine Talfahrt fort und ging auf Tagestiefstand aus dem Handel.
Im bisherigen Wochenverlauf blieben größere Überraschungen weitgehend aus und auch die US-Ölbestandsdaten lieferten keine klaren Impulse. So fehlte aus fundamentaler Sicht die Unterstützung, um die technischen Widerstände zu überwinden, die derzeit den Weg für weitere Kurssteigerungen nicht freigeben.
Ob dies in der nächsten Woche gelingen wird, dürfte maßgeblich auch vom Ergebnis des Treffens des Joint Monitoring Committee (JMMC), also dem Kontrollgremium der am OPEC-Förderabkommen beteiligten Länder, abhängen, das am Wochenende in Algerien stattfinden wird. Auch wenn hier keine offiziellen Entscheidungen getroffen werden, könnte es doch erste Signale bzw. Tendenzen geben, wie die Förderpolitik von OPEC und Co. aussehen soll bzw. welche Optionen möglich sind. Das nächste reguläre Treffen findet am 3. Dezember statt.
Auch am Devisenmarkt gab es gestern eine überraschende Entwicklung, die positiv für den Euro ausfiel, der gegenüber der Ölwährung US-Dollar deutlich an Wert gewinnen konnte. Aber auch im Vergleich zu anderen Währungen musste der "Greenback" kräftige Verluste hinnehmen, obwohl die gestern veröffentlichten Konjunkturdaten aus den USA überwiegend positiv ausgefallen sind. Die Gewinnmitnahmen beim US-Dollar hievten unsere Gemeinschaftswährung auf den höchsten Stand seit mehr als drei Monaten, bis knapp an die 1,18-Dollar-Marke nach oben.
Beste Vorgaben also für den heimischen Heizöl-Markt, der aber zum Teil bereits gestern von dieser Entwicklung profitieren konnte. So ist der prognostizierte Preisanstieg erfreulicherweise ausgefallen ist und stattdessen gab es bis zu Handelsschluss ein leichtes Minus von knapp einem halben Cent pro Liter. Auch heute dürfte es nach aktuellen Berechnungen und ersten Preistendenzen in einer ähnlichen Größenordnung weiter nach unten gehen. Vor dem prognostizierten Temperatursturz bietet sich derzeit also eine gute Kaufgelegenheit, vor allem für Ölheizer mit geringem Vorrat. Diese sollten unbedingt die aktuellen Lieferzeiten von teilweise vier bis sechs Wochen einkalkulieren. Eillieferungen sind zwar vielerorts möglich, aber mit unnötig hohen Kosten verbunden.
(Quelle: Heizöl-News von FastEnergy)