(17.09.2018) Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben sich am Freitag im Großen und Ganzen stabil gezeigt und sind schlussendlich nur mit leichten Verlusten aus dem Handel gegangen. Da der Euro im Vergleich zum US-Dollar etwas an Wert verloren hat, werden die Heizöl-Notierungen heute kaum verändert in die neue Woche starten.
Aktuell stehen die November-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei genau 78 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde 68,90 Dollar. Der Euro muss im Vergleich zum US-Dollar leichte Verluste hinnehmen und wird derzeit zu Kursen um 1,1630 US-Dollar gehandelt.
Nachdem die letzte Woche ein wahres Feuerwerk an neuen Markteinflüssen gebracht hatte, schwenken die Märkte nun wohl wieder in ruhigeres Fahrwasser über. Große Kursveränderungen brachten die Monatsreports von EIA, OPEC und IEA, sowie die neuen US-Ölbestandsdaten zwar nicht, aber sie hätten zweifelsohne das Potenzial dazu gehabt. Ebenso Hurrikan "Florence", der sich über dem Festland nun immer weiter abschwächt und daher keine Bedrohung für die Ölversorgung mehr darstellen sollte.
Am Freitag gab es dann zum Abschluss dieser doch recht turbulenten Woche einen eher ruhigen Handel mit nur geringen Kursausschlägen. Kurzzeitig reagieren die Rohölpreise auf den sehr gut ausgefallenen Konjunkturerwartungsindex der Universität Michigan, doch bereits wenig später wurde schon wieder in den leicht abwärts gerichteten Kursverlauf eingeschwenkt.
Derzeit warten die Marktteilnehmer auf neue Impulse, nachdem die in den nächsten Wochen wohl recht knappe Versorgungslage ausreichend thematisiert und auch eingepreist ist.
Am Freitag wurde nach Börsenschluss der wöchentliche Baker-Hughes-Report veröffentlicht, der Aufschluss über die Zahl der aktiven US-Bohranlagen gibt. Hier ist die Zahl im Vergleich zur Vorwoche um 7, auf nunmehr 867 Anlagen gestiegen. Ingesamt zeigt sich hier seit Mai eine recht stabile Entwicklung auf hohem Niveau.
Dass die US-Schieferölindustrie daher ihren Ausstoß in den nächsten Wochen und Monaten weiter erhöhen kann, ist aber in den Kursen bereits ausreichend berücksichtigt.
Derzeit scheint es eher mehr Fragezeichen auf der Nachfrageseite zu geben. Der Währungsverfall in einigen Wachstumsländern bereitet ebenso Sorge, wie der Handelsstreit zwischen den USA und China, bei dem sich bislang keine Lösung abzeichnet.Am Devisenmarkt konnte der US-Dollar von insgesamt recht gut ausgefallen amerikanischen Konjunkturdaten profitieren und im Vergleich zum Euro etwas zulegen. Zudem korrigierten die Händler die wohl etwas überzogenen Reaktion auf das Sitzungsergebnis der Europäischen Zentralbank am Donnerstag, das eigentlich keine große Überraschung brachte, der Gemeinschaftswährung zwischenzeitlich aber trotzdem einen Schub nach oben brachte.
Die Heizölpreise in Deutschland werden nach diesen Vorgaben stabil bis etwas leichter in die neue Handelswoche starten. Erste Preistendenzen und aktuelle Berechnungen lassen aus morgendlicher Sicht maximale Abschläge in einer Größenordnung von 0,2 bis 0,4 Cent pro Liter erwarten. In einigen Gebieten geht es auch leicht nach oben. Ingesamt kann von einem ruhigen Handel berichtet werden, der aber nach wie vor regional stark von der schwierigen Versorgungslage geprägt ist. Da preisliche Nord-Süd-Gefälle hat nach wie vor Bestand und wird sich wohl erst langsam auflösen, wenn die Pegelstände spürbar ansteigen. Aktuelle Wetterprognosen lassen dies aber so schnell nicht erwarten.
(Quelle: Heizöl-News von FastEnergy)