(14.09.2018) Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben gestern Nachmittag plötzlich kräftig nachgegeben. Da zugleich auch der Euro im Vergleich zum US-Dollar zulegen konnte, werden die Heizöl-Notierungen erfreulicherweise ebenfalls mit deutlichen Abschlägen in den letzten Handelstag der Woche starten.
Aktuell stehen die November-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölmarke "Brent" bei 78,30 US-Dollar pro Barrel, ein Fass der US-Ölsorte "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde 68,80 Dollar. Der Euro kann im Vergleich zum US-Dollar sehr schöne Gewinne einfahren und wird derzeit zu Kursen knapp unterhalb der 1,17-Dollar-Marke gehandelt.
Nach den eher preisdrückend zu wertenden Ölbestandsdaten des Department of Energy (DOE) und den darauffolgenden Gewinnmitnahmen, nahmen den Bullen am Ölmarkt gestern am Morgen erstmal die Luft aus den Segeln und die Rohölpreise starteten seitwärts gerichtet in den europäisch geprägten Handel.
Am späten Vormittag wurde dann der Monatsbericht der Internationalen Energieagentur (IEA) veröffentlicht, der ebenfalls bearish gewertet wurde. Die Prognose zur globalen Ölnachfrage wurde für dieses und nächstes Jahr unverändert belassen, während die höhere Ölproduktion der OPEC die zurückgehenden Exporte des Iran bislang mehr als ausgleichen konnte. Zudem sieht man in Paris nicht nur Risiken, was die Angebotsseite betrifft, sondern aufgrund der Handelsstreitigkeiten zwischen den USA und China auch auf der Nachfrageseite.
Passend dazu hat US-Präsident Trump in einem Tweet gestern nochmals klargestellt, dass er bei diesem Thema nicht von seinem harten Kurs abweichen wird.
Hurrikan "Florence" wurde zwischenzeitlich herabgestuft und wird wohl zu keiner Bedrohung für die Ölanlagen an der US-Ostküste werden.
Am Nachmittag wurden einige technische Widerstände durchbrochen und die Futures gingen in Nähe der Tagestiefstände aus dem Handel.
Am Devisenmarkt gab es gestern das Ergebnis der EZB-Sitzung zu verarbeiten, das zwar keine große Überraschung brachte, aber doch Klarheit, was die künftige Geldpolitik der Zentralbänker betrifft. Es wurde beschlossen, die Anleihekäufe bis Ende Dezember abzuschließen, so wie dies bereits angekündigt wurde. Da der US-Verbraucherpreisindex per August gleichzeitig unter den Erwartungen ausfiel, ging es mit dem Euro im Vergleich zum US-Dollar deutlich nach oben.
Endlich geben die Heizölpreise hierzulande nach Wochen des Preisanstieges aller Voraussicht nach heute wieder einmal deutlich nach. Die gefallenen Rohölpreise und der gestiegene Eurokurs liefern hierzu optimale Vorgaben. Erste Preistendenzen und aktuelle Berechnungen lassen aus morgendlicher Sicht ein Minus in einer Größenordnung von bis zu knapp einen Cent pro Liter erwarten, wobei berücksichtigt werden sollte, dass ein Teil des Preisrückganges vielerorts bereits gestern vollzogen wurde.
(Quelle: Heizöl-News von FastEnergy)