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Heizöl-Markt aktuell: Gewinnmitnahmen bringen leichte Entspannung!
 
(05.09.2018) Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten starteten gestern mit deutlichen Aufschlägen in den europäisch geprägten Handel. Am Nachmittag setzten dann aber Gewinnmitnahmen ein, sodass es im Tagesvergleich zu keinen größeren Kursbewegungen kam. In Folge werden die Heizölpreise hierzulande mit nachgebender Tendenz in den heutigen Tag starten.

Aktuell stehen die November-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei 77,85 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde 69,40 Dollar. Der Euro kann sich im Vergleich zum US-Dollar erneut nur knapp behaupten und wird derzeit zu Kursen um 1,1590 US-Dollar gehandelt.

Entwarnung von den US-Wetterämtern. Der Tropensturm "Gordon", der gestern noch zu einem Hurrikan hochgestuft werden sollte und eventuell eine Bedrohung für die Ölanlagen im Golf von Mexiko hätte werden können, hat an Intensität verloren und dürfte am Ölmarkt wohl kein Thema mehr sein.
Dies war wohl auch der Auslöser für die gestrigen Gewinnmitnahmen, die den vorherigen Anstieg innerhalb sehr kurzer Zeit wieder egalisiert haben.
Zuvor kletterten die Rohölpreise weiter nach oben und die Brent-Futures erreichten knapp die 80-Dollar-Marke. Preistreibend wirke dabei sicherlich eine Meldung aus Nigeria, wo ein Tochterunternehmen des Exxon-Konzern Produktionsausfälle aufgrund einer Blockade der Ölanlagen durch ehemalige Mitarbeiter befürchtet. Solche Meldungen kommen in dem aktuellen Marktumfeld natürlich gar nicht gut an, denn die Reservekapazitäten sind derzeit nahezu ausgeschöpft und sollte es zu Problemen in einen großen Ölförderland kommen, wozu Nigeria zweifelsohne zählt, könnte es zu ernsthaften Versorgungsproblemen kommen.
Unterdessen korrigieren immer mehr Analysten und Investmentbanken ihre Preisprognosen nach oben. Gestern tat dies die Barclays Bank, die die Nordsee-Ölmarke "Brent" im Jahr 2020 preislich nun bei durchschnittlich 75 Dollar pro Barrel sieht. Zuvor war man noch von 55 Dollar pro Fass ausgegangen.
Dies passt auch zu der Meldung, wonach Saudi Arabien inoffiziell ein Preisband zwischen 70 und 80 Dollar pro Barrel anstreben soll. Diese Information hatte ein namentlich nicht genannter Informant aus OPEC-Kreisen der Nachrichtenagentur Reuters zugespielt.
Aufgrund des US-Feiertages am Montag, werden in dieser Woche die Ölbestandsdaten einen Tag später veröffentlicht. Heute Abend nach Börsenschluss kommen also erst die API-Zahlen, morgen am Nachmittag dann die etwas wichtigeren Daten des Department of Energy (DOE).

Am Devisenmarkt verlor der Euro im Tagesvergleich zum US-Dollar erneut etwas an Wert, wobei sich die Verluste in engen Grenzen hielten. Aus den USA wurden ingesamt gemischt ausgefallen Konjunkturdaten vermeldet. Während die Einkaufsmanager aus der Industrie per August den Index stärker nach oben trieben als von Analysten erwartet, lagen die Bauausgaben per Juli mit einem Plus von nur 0,1 Prozent unterhalb der Prognose von 0,5 Prozent.

Die Heizölpreise in Deutschland sind durch die Versorgungsprobleme, verursacht durch die niedrigen Pegelstände und des Raffineriebrandes, komplett durcheinander geraten. Mittlerweile müssen Verbraucher in Süddeutschland rund zehn Cent mehr bezahlen als im Norden. Normalerweise liegt die Preisdifferenz eher bei zwei, maximal bei drei Cent pro Liter. Entsprechend schwer ist es derzeit, den weiteren Preisverlauf zu prognostizieren, denn Vieles hängt davon ab, ob an den entsprechenden Standorten genügend Ware zur Verfügung ist. Engpässe treiben die Notierungen sofort überproportional nach oben. Heute werden die Heizöl-Notierungen nach aktuellen Berechnungen im Schnitt wohl etwas nachgeben. Die Nachfrage ist weiterhin sehr hoch und die Lieferzeiten werden täglich länger!
 
(Quelle: Heizöl-News von FastEnergy)