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Heizöl-Markt aktuell: Raffinerieausfall und Niedrigwasser bereiten Probleme - Heizölpreise ziehen weiter an!
 
(04.09.2018) Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben gestern, nach einem eher verhaltenen Start, leider weiter angezogen und bleiben vorerst auf sehr hohem Niveau. Ein längerfristiger Ausfall der Raffinerie Vohburg und die anhaltende Niedrigwasserproblematik sorgen für zusätzliche Aufschläge bei den Heizöl-Inlandsnotierungen.

Aktuell stehen die November-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei gut 78 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde 70,10 Dollar. Der Euro kann sich im Vergleich zum US-Dollar nur knapp behaupten und wird derzeit nur noch zu Kursen um 1,1605 US-Dollar gehandelt.

Am Ölmarkt bleibt die Lage angespannt! Neben den deutlich zurückgehenden Exporten aus dem Iran und der kontinuierlich sinkenden Förderung in Venezuela, kommt nun mit einer Hurrikan-Warnung ein neuer preistreibender Faktor hinzu. Tropensturm "Gordon" gewinnt derzeit deutlich an Intensität und wird wohl in Kürze zu einem Hurrikan hochgestuft werden. Die US-Wetterämter haben bereits eine entsprechende Warnung für den Golf von Mexiko herausgegeben, wo ja bekanntlich ein Großteil der amerikanischen Ölindustrie angesiedelt ist.
Die Meldung, dass die Ölproduktion der OPEC im August weiter angestiegen ist, konnte den gestrigen Anstieg nur abmildern, aber nicht verhindert. Erstens ist dies keine Überraschung, sondern angesichts der zurückgehenden Mengen aus dem Iran absolut erforderlich, und zweitens kommt ein Großteil der Mengensteigerung aus Libyen, wo die Produktion aufgrund von Rebellenangriffen im Frühsommer ja deutlich zurückgegangen war. Hier muss stets damit gerechnet werden, dass die Exporte schnell wieder massiv zurückgehen können.
Ein latent preisdrückender Faktor ist zwar nach wie vor der Handelsstreit zwischen den USA und China, noch schlägt sich dieser aber nicht in dem Maße auf den Ölverbrauch nieder, dass die Auswirkungen am Markt deutlich spürbar wären.
Zudem ist gerade in den kommenden Monaten wieder mit einem saisonüblichen Anstieg der globalen Ölnachfrage zu rechnen, während die iranischen Ölexporte weiter zurückgehen werden.
Die Versorgungslage bleibt also weiterhin sehr angespannt!

Am Devisenmarkt tat sich gestern recht wenig, was auch daran gelegen hat, dass in den USA der Labor-Day gefeiert wurde und somit die Impulse aus Übersee gefehlt haben. Dies wird sich heute ändern, denn am Nachmittag werden wieder wichtige US-Konjunkturdaten veröffentlicht, die etwas Bewegung in den Handel bringen sollten.

Hierzulande geht es mit den Heizöl-Notierungen leider weiterhin nach oben. Nicht nur die gestiegenen Rohölpreise, sondern auch die sehr niedrigen Pegelstände und der nach einem Brand langfristige Ausfall der bayerischen Raffinerie Vohburg, bereiten ernsthafte Probleme. Im Südosten und in Teilen Oberösterreichs fehlen in den nächsten Monaten und wahrscheinlich sogar Jahren bedeutende Mengen, die über andere Ölverarbeitungsanlagen und Tankläger kompensiert werden müssen. Entsprechend fiel der gestrige Preisanstieg, der sich am Morgen noch nicht in dem Maße angedeutet hatte, vor allem im Süden sehr stark aus. Heute dürfte sich dieser nach aktuellen Berechnungen etwas verlangsamen und es ist aus morgendlicher Sicht nur mit leichten Aufschlägen in einer Größenordnung von 0,2 bis 0,4 Cent pro Liter zu rechnen. Aufgrund der derzeit sehr hohen Nachfrage, wird die Versorgungslage vor allem im süddeutschen Raum in den nächsten Wochen aller Voraussicht nach sehr angespannt bleiben und die Lieferzeiten steigen an!
 
(Quelle: Heizöl-News von FastEnergy)