(31.08.2018) Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben gestern ihr hohes Niveau verteidigen und teilweise sogar noch ausbauen können. In Folge werden aller Voraussicht nach auch die Heizöl-Notierungen mit leichten Aufschlägen den letzten Handelstag der Woche und des Monats starten. Der August brachte ingesamt eine Verteuerung von knapp zehn Prozent!
Aktuell stehen die Oktober-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei 77,70 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde 70,25 Dollar. Der Euro kann sich im Vergleich zum US-Dollar nur knapp behaupten und wird derzeit zu Kursen um 1,1680 US-Dollar gehandelt.
Die in dieser Woche wieder gefallenen US-Ölbestände wirkten auch gestern noch nach und die Rohölpreise starteten mit weiteren Aufschlägen in den europäisch geprägten Handel.
Hinzu kam, dass der Iran seine Drohung erneuert hat, die Meerenge von Hormuz zu blockieren. Rund 30 Prozent des weltweit über das Meer transportierten Rohöls müssen diesen neuralgischen Punkt passieren und eine Schließung hätte fatale Folgen für den Ölmarkt. Zwar ist dies keine neues Thema, allerdings war die Brisanz darin selten so hoch.
Am Nachmittag hatten die "Bullen" dann aber ihr Pulver weitgehend verschossen und die Futures tendierten bis Handelsschluss seitwärts auf hohem Niveau.
Im Handelsstreit der USA mit China zeichnet sich derweil weiterhin keine Lösung ab. Im Gegenteil, laut der Nachrichtenagentur Bloomberg plant US-Präsident Trump schon in der kommenden Woche neue Zölle auf chinesische Waren im Wert von 200 Milliarden US-Dollar zu erheben. Auch das Angebot der EU, künftig komplett auf Auto-Zölle zu verzichten, findet Trump "nicht gut genug". Von dieser Seite könnte also in den nächsten Wochen und Monaten etwas Druck in den Markt kommen, der derzeit aufgrund der Iran-Sanktionen weiterhin sehr angespannt ist.
Die gestern veröffentlichten Konjunkturdaten fielen gemischt aus. Während die EU Geschäfts- und Verbraucherstimmung per August mit 11,6 Punkten hinter der Analystenschätzung von 111,9 zurückblieb, konnten die US-Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung auch in dieser Woche wieder positiv überraschen. Auch aus China kamen heute Morgen solide Zahlen aus der Industrie und dem Dienstleistungssektor, wo die Einkaufsmanagerindizes per August leicht über den Prognosen lagen.Die guten US-Konjunkturdaten und die eher schwachen Indikationen aus der EU machten sich auch am Devisenmarkt bemerkbar, wo der Euro im Vergleich zum US-Dollar gestern leicht unter Druck geriet. Insgesamt hielten sich die Verluste allerdings in Grenzen und auch heute Morgen zeigen die Kurspfeile für die Gemeinschaftswährung tendenziell eher wieder nach oben.
Die Heizölpreise in Deutschland werden wohl trotzdem mit weiteren Aufschlägen in den letzten Handelstag der Woche starten. Zumindest lassen erste Preistendenzen und aktuelle Berechnungen aus morgendlicher Sicht ein weiteres leichtes Plus in einer Größenordnung von 0,2 bis 0,3 Cent pro Liter erwarten. Wie eingangs bereits erwähnt, kannten die Notierungen im Monat August nur eine Richtung und so gab es mit einer Verteuerung von knapp zehn Prozent, den stärksten Anstieg auf Monatsbasis seit langer Zeit. Bleibt zu hoffen, dass der September eine bessere Entwicklung nehmen wird.
(Quelle: Heizöl-News von FastEnergy)