Heizöl-Markt aktuell: Ölpreise nehmen wieder Fahrt auf!
(30.08.2018)
Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben gestern nach Bekanntgabe der wöchentlichen DOE-Ölbestandsdaten wieder Fahrt aufgenommen und deutliche Gewinne erzielen können. Bei ingesamt recht stabilen Wechselkursen, werden die Heizöl-Notierungen heute in Folge leider ebenfalls mit Aufschlägen in den Tag starten.
Aktuell stehen die Oktober-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei 77,30 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde 69,75 Dollar. Der Euro kann im Vergleich zum US-Dollar wieder etwas zulegen und wird derzeit zu Kursen knapp unterhalb der 1,17-Dollar-Marke gehandelt.
Nach einer kurzen Konsolidierungsphase geht es am Ölmarkt leider schon wieder nach oben. Gestern starteten die Rohölpreise bereits zum Start in den europäisch geprägten Handel mit leichten Gewinnen, die am Nachmittag dann noch ausgebaut werden konnten, nachdem in den USA das Bruttoinlandsprodukt für das zweite Quartal in der Vorausschätzung mit einem unerwartet satten Plus von 4,2 Prozent veröffentlicht wurde. Die Analysten hatten im Vorfeld lediglich mit 4 Prozent gerechnet.
Zwei Stunden später gab es dann die wöchentlichen US-Ölbestandsdaten des Department of Energy (DOE), die ebenfalls bullish, also preistreibend ausfielen. Im Vergleich zur Vorwoche gingen die Vorräte nämlich um fünf Millionen Barrel zurück, während die Analysten im Vorfeld sogar mit einem leichten Aufbau gerechnet hatten und dies von den API-Zahlen vom Vortag auch bestätigt wurde. Zusätzlich legte die Gesamtnachfrage nach allen Produkten erneut zu und befindet sich nach wie vor auf einem sehr hohen Niveau.
Dazu passt auch eine Meldung aus China, wo die Nachfrage nach Ölproduktion im Juli im Vergleich Vorjahr um 7,2 Prozent gestiegen ist.
Insgesamt deutet sich also keine Abschwächung der globalen Nachfrage an, während es auf der Angebotsseite nach wie vor die Sorge gibt, dass die fehlenden Mengen aus Venezuela und dem Iran nicht ausreichend kompensiert werden können. Neben den USA ist sicherlich auch der Irak in der Lage, seine Ölexporte noch zu erhöhen. Hier wurde im laufenden Monat mit knapp 3,6 Millionen Barrel pro Tag soviel gefördert wie noch nie.
Am Devisenmarkt gab es gestern einen recht ruhigen Handel und der Euro konnte sich im Vergleich zum US-Dollar weiter stabilisieren. Erstaunlicherweise ging es gerade nach Bekanntgabe des US-Bruttoinlandsproduktes mit der Gemeinschaftswährung nach oben, nachdem zuvor noch Gewinnmitnahmen zu beobachten waren.
Aufgrund der deutlich gestiegenen Rohölpreise werden heute leider auch die Heizöl-Notierungen hierzulande den Aufwärtstrend der letzten Woche wieder aufnehmen. Erste Preistendenzen und aktuelle Berechnungen lassen aus morgendlicher Sicht ein Plus in einer Größenordnung von 0,5 bis 0,8 Cent pro Liter erwarten. Bedauerlicherweise stehen die Kurse gerade jetzt, wo die Bevorratung für den Winter im vollen Gange ist, auf dem höchsten Stand seit fast vier Jahren. Weiteres Zuwarten wird aus heutiger Sicht aber kaum Aussicht auf Erfolg haben.
(Quelle: Heizöl-News von FastEnergy)