Heizöl-Markt aktuell: Starke Nachfrage bei großen Preisunterschieden!
(28.08.2018)
Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben sich im gestrigen Handelsverlauf weiter nach oben entwickelt, fallen heute Morgen im asiatisch geprägten Handel aber wieder leicht zurück. Da auch der Euro seinen Aufwärtstrend der letzten Tage fortsetzen konnte, werden die Heizöl-Notierungen heute jedoch erneut relativ stabil in den Tag starten.
Aktuell stehen die Oktober-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei 76,15 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde 68,80 Dollar. Der Euro kann sich im Vergleich zum US-Dollar erneut verbessern und wird derzeit zu Kursen um 1,1670 US-Dollar gehandelt.
Die Lage am Ölmarkt bleibt angespannt und die Rohölpreise auf relativ hohem Niveau. Auch gestern Nachmittag ging es mit den Futures erneut nach oben, nachdem in den Mittagsstunden noch ein kleiner Preisrückgang zu beobachten war.
Insgesamt wird die Versorgungslage derzeit wieder sehr kritisch gesehen, nachdem aus dem Iran bereits jetzt größere Mengen fehlen als erwartet und diese bis Anfang November ja noch deutlich zurückgehen werden. Auch wenn die Ausfälle durch Fördererhöhungen seitens der USA und der OPEC ausgeglichen werden können, fehlt es dadurch an Reservekapazitäten, die dringend gebraucht werden würden, sollte es in Ländern wie Libyen, Nigeria oder anderen wichtigen Ölförderländern zu unerwarteten Ausfällen kommen.
Dass einige OPEC-Mitglieder anscheinend nicht ohne Weiteres ihre Förderung nach oben schrauben können zeigt die Tatsache, dass laut dem Komitee, das die Einhaltung der zwischen der OPEC und anderen Ölproduzenten vereinbarten Förderkürzungen kontrollieren soll, im Juli immer noch weniger gefördert wurde, als dies die offizielle Förderquote eigentlich erlauben würde. Zwar lag die Übererfüllung nach 147 Prozent im Mai nur noch bei 109 Prozent, aber angesichts der derzeit doch recht hohen Ölpreise hätte man eigentlich vermuten können, dass dies etwas schneller geschieht.
Es bleibt also nur zu hoffen, dass es in den nächsten Monaten keine unerwarteten, größeren Ausfälle geben wird. Allerdings schlägt sich das damit verbundene Risiko natürlich auf die Preisentwicklung am Ölmarkt nieder und eine gewisse Prämie ist sicherlich bereits jetzt in den Notierungen enthalten.
Am Devisenmarkt konnte der Euro seinen jüngsten Aufwärtstrend fortsetzen und im Vergleich zum US-Dollar weiter zulegen. Stützend auf die Gemeinschaftswährung wirkte dabei sicherlich auch der Ifo-Geschäftsklimaindex aus Deutschland, der per August von 101,7 auf 103,8 Punkte zulegen und somit positiv überraschen konnte. Gleichzeitig geriet der US-Dollar gegenüber dem mexikanischen Peso etwas unter Druck.
Dank der Währungsgewinne, werden die gestiegenen Rohölpreise heute wohl kaum auf den heimischen Heizöl-Markt durchschlagen. Erste Preistendenzen und aktuelle Berechnungen lassen zumindest aus morgendlicher Sicht lediglich ein Miniplus in einer Größenordnung von bis zu 0,2 Cent pro Liter erwarten. Die Nachfrage hat sich zu Wochenbeginn weiter verstärkt und liegt derzeit auf dem höchsten Niveau seit Februar. Dabei gibt es aufgrund der Niedrigwasser-Problematik regional derzeit stark unterschiedliche Heizölpreise. In Hamburg, wo die Belieferung über die Nordsee erfolgen kann, liegen die Notierungen im Durchschnitt derzeit um knapp sieben Cent unter den Preisen im Südwesten, der über den Rhein versorgt werden muss.
(Quelle: Heizöl-News von FastEnergy)