Heizöl-Markt aktuell: Ölpreis-Anstieg setzt sich fort - Heizölpreise auf neuem Langzeithoch!
(24.08.2018)
Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben sich gestern im Großen und Ganzen seitwärts bewegt, ziehen heute Morgen aber wieder deutlich an. Obwohl auch der Euro im Vergleich zur Ölwährung US-Dollar leicht nach oben tendiert, werden die Heizöl-Notierungen leider auch heute mit deutlichen Aufschlägen in den letzten Handelstag der Woche starten.
Aktuell stehen die Oktober-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei 75,20 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde 68,30 Dollar. Der Euro kann sich im Vergleich zum US-Dollar im Tagesvergleich gut behaupten und wird derzeit zu Kursen um 1,1575 US-Dollar gehandelt.
Die Nachrichtenlage am Ölmarkt blieb gestern verhältnismäßig dünn, was sich auch am Kursverlauf der Rohölpreise zeigte, die den ganzen Tag über seitwärts tendierten. Der Spielraum nach unten scheint dabei aber weiterhin recht gering zu sein, denn auf preistreibende Meldungen reagieren die Börsianer derzeit sofort mit starken Käufen, während eher bearish, also preisdrückend zu wertenden Nachrichten kaum zur Kenntnis genommen werden.
So gab es gestern insgesamt eher schwache Konjunkturdaten aus der EU und den USA. Der Einkaufsmanagerindex aus dem verarbeitenden Gewerbe konnte per August diesseits und jenseits des Atlantiks die Erwartungen nicht erfüllen und in den Staaten gingen zusätzlich die Verkäufe neuer Häuser per Juli weiter zurück. Das EU-Verbrauchervertrauen fiel per August von minus 0,6 auf 1,4 zurück. Lediglich die US-Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung konnten in dieser Woche mit einem weiteren leichten Rückgang auf nurmehr 210.000 positiv überraschen.
Derzeit stehen eindeutig aber die politischen Themen im Fokus der Trader und hier wartete man vergeblich auf Ergebnisse bei den Verhandlungen zwischen China und den USA im Rahmen der Handelsstreitigkeiten. Nach den zweitägigen Konsultationen will man in Kontakt bleiben und weitere Schritte überlegen. Währenddessen wurden gegenseitig bereis angekündigte neue Zölle in Kraft gesetzt.
Eigentlich nicht unbedingt ermutigend, doch die Marktteilnehmer sehen dies offenbar anders und so konnten sich die Notierungen trotzdem gut behaupten.
Auf die Meldung von gestern Abend, dass die Rohölbestände im US-Zentrallager Cushing weiter abgenommen haben, gibt es aber sehr wohl eine Reaktion, denn heute Morgen im asiatisch geprägten Handel ziehen die Öl-Futures wieder deutlich an.
Am Devisenmarkt tat sich gestern ebenfalls nicht viel. Trotz der eher enttäuschende Konjunkturdaten aus den USA, konnte der US-Dollar im Vergleich zum Euro im späten Handel etwas zulegen. Die Gewinne werden heute Morgen aber schon wieder abgegeben, sodass von dieser Seite kaum Impulse für den heimischen Heizöl-Handel kommen.
Hier gibt es aller Voraussicht nach aber leider auch ohne neue negative Einflüsse von Währungsseite einen Fortgang des Aufwärtstrends der letzten Tage. Mittlerweile stehen die Notierungen auf dem höchsten Stand seit November 2014 und auch heute wird es, aufgrund der gestiegenen Rohölpreise, wohl weitere Aufschläge geben. Zumindest lassen erste Preistendenzen und aktuelle Berechnungen ein Plus in einer Größenordnung von gut einem halben Cent pro Liter erwarten. Hinzu kommt, dass sich die Niedrigwasser-Problematik weiter verschärft hat und es in einigen Regionen mittlerweile Versorgungsprobleme gibt, die sich natürlich entsprechend auf die Heizölpreise auswirken.
(Quelle: Heizöl-News von FastEnergy)