Heizöl-Markt aktuell: Versorgungslage verbessert sich - Ölpreise mit weiteren Abschlägen!
(02.08.2018)
Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben auch im gestrigen Handelsverlauf wieder an Wert verloren und stehen derzeit auf dem tiefsten Stand seit zwei Wochen. Da auch der Euro im Vergleich zum US-Dollar erneut etwas nachgegeben hat, werden die Heizöl-Notierungen heute aber nur mit leichten Abschlägen in den Tag starten.
Aktuell stehen die Oktober-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei 72,75 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde 67,80 Dollar. Der Euro verliert im Vergleich zum US-Dollar weiter an Wert und wird derzeit nur noch zu Kursen um 1,1645 US-Dollar gehandelt.
Nach den überraschend preisdrückend ausgefallenen API-Ölbestandsdaten vom Vorabend, starteten die Rohölpreise gestern mit Abschlägen in den europäisch geprägten Handel. Dies war nicht verwunderlich, denn statt des von den Analysten erwarteten Rückganges von vier Millionen Fass, wurde ein Aufbau von sattten 7,7 Millionen Barrel vermeldet.
Im Laufe des Tages gab es dann noch weitere Nachrichten, die auf die Notierungen drückten. So wurde aus Kuwait vermeldet, dass die Ölproduktion dort auf den höchsten Stand seit Dezember 2016 gestiegen ist und auch im Irak lag die Förderung im Juli über den Juni-Mengen. Russland meldete ebenfalls eine Erhöhung des Ausstoßes, ohne dabei aber konkrete Zahlen zu nennen.
Insgesamt scheint die Lockerung des OPEC-Abkommens nun langsam Wirkung zu zeigen und die Ausfälle aus Venezuela werden wohl mittlerweile mehr als kompensiert. Gäbe es das Thema Iran-Sanktionen nicht, könnte man sogar von einer Entspannung der Lage sprechen.
Die gestern vermeldeten Konjunkturdaten sprachen ebenfalls nicht für steigende Ölpreise. Alle aus China, Deutschland und den USA veröffentlichte Einkaufsmanagerindizes aus dem verarbeiteten Gewerbe lagen unter den Erwartungen und auch die US-Bauausgaben gingen im Juni überraschend zurück. Lediglich die Zahl der neugeschaffenen Stellen konnte hier mit 219.000 statt der erwarteten 186.000 positiv überraschen.
Die mit Spannung erwarteten Zahlen des Department of Energy (DOE) brachten dann einen Aufbau bei den US-Ölbeständen von in Summe 4,3 Millionen Barrel, was deutlich unter den API-Zahlen lag und in erster Reaktion der Marktteilnehmer auch prompt einen kurzen Anstieg der Futures hervorrief. Dieser wurde aber schnell wieder korrigiert und die Notierungen stehen seither in etwa auf dem Niveau vor Bekanntgabe der DOE-Daten.
Am Devisenmarkt bleibt der Euro im Vergleich zum US-Dollar unter Druck. Gestern bestätigten die US-Notenbänker nach ihrem Meeting die Erwartung weiterer Zinsanhebungen, sodass es wohl bei den insgesamt vier Erhöhungen in diesem Jahr bleiben wird. Die US-Wirtschaft zeigt ein starkes Wachstum, was eine Straffung der Geldpolitik zulässt bzw. sogar erfordert.
Da ein Großteil des Rückganges der Rohölpreise am Inlandsmarkt bereits gestern vollzogen wurde und es heute Morgen auch währungsbedingte Nachteile gibt, werden die Heizöl-Notierungen heute wohl nur mit kleinen Abschlägen in den Tag starten. Erste Preistendenzen und aktuelle Berechnungen lassen aus morgendlicher Sicht ein Minus in einer Größenordnung von 0,2 bis 0,5 Cent pro Liter erwarten. Nach wie vor ist der große Preisrückgang nicht in Sicht und solche kleineren Rücksetzer sollten durchaus zur Bevorratung genutzt werden.
(Quelle: Heizöl-News von FastEnergy)