(19.07.2018) Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten sind gestern mit deutlichen Gewinnen aus dem Handel gegangen, obwohl aus den USA in Summe ein Aufbau der US-Ölbestände vermeldet wurde. Bei weitgehend stabilen Wechselkursen, werden die Heizöl-Notierungen heute ebenfalls mit Aufschlägen in den Tag starten.
Aktuell stehen die September-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei 72,70 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde 68,70 Dollar. Der Euro kann sich im Vergleich zum US-Dollar nur knapp behaupten und wird derzeit zu Kursen um 1,1625 US-Dollar gehandelt.
Mit den preisdrückend ausgefallenen API-Ölbestandsdaten vom Vortag und der ingesamt deutlich entspannten Versorgungslage am globalen Ölmarkt, starteten die Rohölpreise gestern mit schwacher Tendenz in den europäisch geprägten Handel. Allerdings begrenzten technische Widerstände das Abwärtspotenzial, das nach dem deutlichen Rückgang zu Wochenbeginn auch fundamental gesehen ohnehin kaum mehr vorhanden war und so ging es dann ab den Mittagsstunden bereits wieder leicht nach oben.
Neue Konjunkturdaten gab es nur vom US-Immobilienmarkt, wo die Zahl der Wohnbaubeginne per Juni deutlich von 1,34 Millionen Einheiten im Vormonat, auf nur noch 1,17 Mio. zurückging. Eine ähnliche Entwicklung war bei den Baugenehmigungen zu beobachten.
Um 16.30 Uhr wurden dann die wöchentlichen US-Ölbestandsdaten des Department of Energy (DOE) bekanntgegeben, die auf den ersten Blick bearish, also preisdrückend ausgefallen sind. In Summe gab es nämlich einen Aufbau von 2,2 Millionen Barrel, während die Analysten im Vorfeld einen Rückgang von 3 Millionen Fass erwartet hatten.
Die Zahlen relativierten sich dann aber sehr schnell, denn die um diese Jahreszeit eher stärker gewichteten Bestände an Heizöl bzw. Diesel und Benzin gingen zurück und die Nachfrage legte entsprechend zu. Außerdem war der Überrasschungseffekt nach den API-Daten nicht mehr gegeben und die Erwartungen wurden ehr enttäuscht.
Entsprechend zogen die Öl-Futures nach einem kurzen Rücksetzer sofort deutlich an und gingen dann auch auf Tageshoch aus dem Handel. Heute morgen startet der Ölkomplex seitwärts gerichtet in den asiatisch und europäisch geprägten Handel.Am Devisenmarkt geriet der Euro im asiatischen und europäischen Handel zunächst weiter unter Druck, konnte am Nachmittag aber, nach den doch recht schlechten Zahlen vom US-Immobilienmarkt, wieder zulegen. Heute Morgen zeigen die Kurspfeile für unsere Gemeinschaftswährung aber schon wieder nach unten.
Keine guten Vorgaben also für den deutschen Inlandsmarkt, wo die Heizölpreise nach dem gestrigen Anstieg auch heute wieder mit Aufschlägen in den Tag starten werden. Erste Preistendenzen und aktuelle Berechnungen lassen aus morgendlicher Sicht ein Plus in einer Größenordnung von knapp einem halben Cent pro Liter erwarten. Die Nachfrage zieht dabei schrittweise immer weiter an und kann für diese Jahreszeit mittlerweile als gut bezeichnet werden. Kein Wunder, denn die Notierungen befinden sich derzeit auf dem günstigen Niveau seit Anfang Mai.
(Quelle: Heizöl-News von FastEnergy)