(18.07.2018) Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben, nach dem deutlichen Rückgang zu Wochenbeginn, gestern einen Konsolidierungskurs eingeschlagen. Leider hat der Euro im Vergleich zum US-Dollar deutlich nachgegeben, sodass die Heizöl-Notierungen heute mit leichten Aufschlägen in den Tag starten werden.
Aktuell stehen die September-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei 71,70 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde 67,60 Dollar. Der Euro fällt im Vergleich zum US-Dollar deutlich zurück und wird derzeit nur noch zu Kursen um 1,1630 US-Dollar gehandelt.
Nach dem deutlichen Rückgang der Rohölpreise zum Wochenstart, gab es gestern am Ölmarkt einen recht ruhigen Handelstag mit eher durchschnittlichen Umsätzen. Neue Markt bewegende Nachrichten waren Mangelware.
Die in den vergangenen Wochen sehr angespannte Lage hat sich nach der Wiederaufnahme der libyschen Ölexporte deutlich entspannt und auch die Diskussion über die Freigabe eines Teiles der strategischen Ölreserven der USA, wirkte entsprechend preisdrückend.
Interessant war gestern sicherlich die Einschätzung eines US-Regierungsmitglieds bezüglich der Sanktionen gegen den Iran. Nach dessen Meinung könnte China diese über eine vom weltweiten Finanzsystem unabhängige Bank umgehen und so die Ölimporte aus dem Iran sogar noch ausbauen. Einem Vertreter des iranischen Ölministeriums zufolge gibt es diesbezüglich bereits Verhandlungen.
Dies hätte zur Folge, dass dem globalen Ölmarkt künftig doch nur ein Teil der bisherigen Iran-Lieferungen fehlen, was die Lage zusätzlich entspannen könnte.
Bearish, also preisdrückend, waren gestern nach langer Zeit auch wieder einmal die US-Ölbestandsdaten des American Petroleum Institute (API) zu werten. Im Vergleich zur Vorwoche gab es hier nämlich einen Zuwachs von in Summe 2,7 Millionen Barrel, während die Analysten im Vorfeld mit einem weiteren Rückgang von 3 Millionen Fass gerechnet hatten.
Bislang gab es darauf aber keine Reaktion des Marktes. Auch die gestern veröffentlichten Konjunkturdaten fielen insgesamt eher gemischt aus und hatten wenig Einfluss auf den Ölhandel.
Auch heute dürfte es einen ruhigen Börsentag geben, zumindest bis am Nachmittag die einflussreichen DOE-Ölbestandsdaten veröffentlicht werden.
Am Devisenmarkt gab es für den Euro gestern einen Rückschlag und die Gemeinschaftswährung musste im Vergleich zum US-Dollar deutliche Verluste hinnehmen. US-Notenbankchef Jerome Powell hatte gestern vor dem US-Kongrss die eingeschlagene Zinspolitik der Fed bestätigt, so dass trotz der Gefahren, die der Handelsstreit der USA mit China und anderen Ländern mit sich bringt, die Zinsen weiter erhöht werden sollen.
Die Heizölpreise in Deutschland sind am Montag und gestern kräftig gefallen und stehen derzeit auf dem tiefsten Stand seit Ende April bzw. Anfang Mai. Heute werden die Notierungen aufgrund der Währungsverluste voraussichtlich etwas anziehen. Erste Preistendenzen und aktuellen Berechnungen lassen in der Eröffnung ein Plus in einer Größenordnung von bis zu 0,3 Cent pro Liter erwarten. Das Interesse der Verbraucher ist geweckt und die Preisanfragen sind auf das höchste Niveau seit Herbst letzten Jahres gestiegen. Auch der Bestelleingang hat sich deutlich erhöht, auch wenn das Gros der Verbraucher immer noch auf weitere Preisrückgänge spekuliert.
(Quelle: Heizöl-News von FastEnergy)