(22.06.2018) Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben im gestrigen Handelsverlauf eine Zick-Zack-Kurs hingelegt und sind mit Verlusten aus dem Handel gegangen. Heute Morgen können sich die Futures aber wieder etwas erholen, sodass die Heizöl-Notierungen hierzulande wohl nur mit leichten Abschlägen in den letzten Tag der Woche starten werden.
Aktuell stehen die August-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei 73,80 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde 66,20 Dollar. Der Euro kann im Vergleich zum US-Dollar wieder etwas Boden gutmachen und wird derzeit zu Kursen um 1,1630 US-Dollar gehandelt.
Heute ist es soweit! Die OPEC-Länder beraten heute abschließend mit Vertretern von Nicht-OPEC-Länder, die sich ebenfalls am Förderabkommen beteiligt haben, wie die gemeinsame künftige Förderpolitik aussehen soll.
Nach letzten Informationen gibt es derzeit eine weitgehende Zustimmung zu einem Vorschlag des gemeinsamen technischen Komitees (JMMC), der eine sofortige Produktionsanhebung von einer Millionen Barrel pro Tag vorsehen würde. Sogar der Irak, der sich in den letzten Tagen eher negativ zu einer Ausstoßerhöhung geäußert hatte, soll sich kooperativ gezeigt haben, während der Iran die Zustimmung immer noch verweigert.
In Teheran würde man von einer Anhebung der Förderquoten nicht profitieren, da die US-Sanktionen ja sogar eine Verringerung der iranischen Exporte bewirken werden. Würden dann auch noch die Rohölpreise aufgrund einer allgemeinen Erhöhung des Angebotes fallen, gehen dem Iran in zweierlei Hinsicht die Einnahmen verloren.
Es bleibt also spannend, ob es hier noch ein Einlenken geben wird.
Aus Libyen wurde gestern vermeldet, dass es weiterhin Kämpfe um die Ölverladehäfen Ras Lanuf und Es Sider gibt und mittlerweile ein dritter Öltank in Flammen steht. Die Lage ist hier allerdings wohl sehr undurchsichtig und die Nachrichten sind widersprüchlich. Einerseits ist davon die Rede, dass die Schäden an der Öl-Infrastruktur erst in Jahren wieder behoben sein sollen, andere Stimmen sagen, dass die Anlagen schon in wenigen Wochen wieder verfügbar sein werden. Fakt ist, dass dem Ölmarkt derzeit rund die Hälfte der libyschen Gesamtproduktion von 950.000 Barrel pro Tag bis auf Weiteres nicht zur Verfügung steht.Ansonsten gab es ingesamt gemischt ausgefallene Konjunkturdaten, die keinen spürbaren Einfluss auf die Entwicklung der Ölpreise gehabt haben.
Am Devisenmarkt konnte der Euro im Vergleich zum US-Dollar etwas hinzugewinnen, was zum einen an technischen Faktoren gelegen hat, zum anderen wohl aber auch an der Einigung auf ein letztes Hilfspaket für Griechenland. Nach den jetzt genehmigten neuen Krediten soll das Krisenland ab dem August finanziell wieder auf eigenen Beinen stehen und sich am Kapitalmarkt selbst versorgen können.
Aufgrund der leicht gefallenen Rohölpreise und des festeren Eurokurses werden die Heizölpreise in Deutschland heute ihren Abwärtstrend wohl bis auf Weiteres fortsetzen können. Zumindest lassen aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen aus morgendlicher Sicht ein Minus in einer Größenordnung von einem halben Cent pro Liter erwarten. Je nachdem welches Ergebnis das OPEC-Meeting heute im Laufe des Tages bringen wird, dürfte es aber starke Kursausschläge geben. Die Richtung ist dabei allerdings völlig offen!
(Quelle: Heizöl-News von FastEnergy)