Heizöl-Markt aktuell: Spannung vor OPEC-Treffen steigt - Ölpreise etwas leichter!
(21.06.2018)
Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben im gestrigen Handelsverlauf Verluste hinnehmen müssen und starten auch heute Morgen mit schwacher Tendenz in den europäisch geprägten Handel. Bei einem leicht nachgebenden Eurokurs werden die Heizöl-Notierungen ebenfalls mit Abschlägen in den letzten Tag vor dem wegweisenden OPEC-Treffen in Wien starten.
Aktuell stehen die August-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei 74,20 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde 65,40 Dollar. Der Euro verliert im Vergleich zum US-Dollar nochmals leicht an Wert und wird derzeit nur noch zu Kursen um 1,1545 US-Dollar gehandelt.
Im Vorfeld des morgen stattfindenden Treffens von OPEC-Vertretern und anderen am Förderabkommen beteiligten Staaten, die nicht dem Kartell angehören, sind die Gespräche und Verhandlungen im vollen Gange und es gibt natürlich viele Spekulationen, aber bisher noch nichts Konkretes.
Nach wie vor streben vor allem Russland und Saudi-Arabien eine deutlich höhere Produktion an, während sich andere Länder hier noch verweigern und die Förderpolitik nicht ändern wollen. Am wahrscheinlichsten scheint derzeit ein Kompromiss zu sein, der bei einer Anhebung der Produktionsmenge zwischen einer halben und einer Million Barrel pro Tag liegen könnte. Morgen werden wir es sehen, ob es eine Einigung gibt und wie diese dann genau aussehen soll.
Natürlich gibt es aber auch noch andere Themen am Ölmarkt. Vor allem die Kämpfe und die libyschen Ölhäfen Ras Lanuf und Es Sider halten die Rohölpreise auf hohem Niveau, denn derzeit fehlen dadurch ca. 450.000 Barrel pro Tag und es ist davon auszugehen, dass die schwerwiegenden Schäden lange Reparaturzeiten in Anspruch nehmen werden.
Die gestern am Nachmittag veröffentlichten US-Ölbestandsdaten des Department of Energy (DOE) brachten hingegen keine Impulse. Hier gab es zwar einen deutlichen Rückgang bei den Rohöl-Vorräten, dafür aber auch einen Aufbau in ähnlicher Größenordnung bei Heizöl bzw. Diesel und Benzin. Unterm Strich fielen die Zahlen neutral aus und entfachten daher keine Wirkung auf den Ölkomplex.
Am Devisenmarkt verlor der Euro im Vergleich zum US-Dollar auch gestern weiter an Wert. Anlässlich der jährlichen Notenbankkonferenz der EZB im portugiesischen Sintra stellte US-Notenbankchef Jerome Powell weitere Zinsanhebungen in Aussicht, während der Handelskonflikt der USA mit China bzw. der Europäischen Union, das Wirtschaftswachstum bremsen und somit eine Zinswende in der EU weiter verzögern könnte.
Trotz der Währungsverluste werden die Heizölpreise in Deutschland heute aller Voraussicht nach wieder etwas nachgeben und somit den mittlerweile vierwöchigen leichten Abwärtstrend weiter fortsetzen. Zumindest lassen aktuelle Berechnungen aus morgendlicher Sicht ein Minus in einer Größenordnung von gut einem halben Cent pro Liter erwarten. Wer mit einem aus Verbrauchersicht eher schlechten Ergebnis beim morgigen OPEC-Meeting rechnet, sollte am besten heute noch bestellen. Die Notierungen liegen derzeit auf einem durchaus attraktiven Niveau!
(Quelle: Heizöl-News von FastEnergy)