(12.06.2018) Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben sich gestern unter nur geringen Schwankungen im Großen und Ganzen seitwärts entwickelt, während der Euro im Vergleich zum US-Dollar gleichzeitig etwas zurückgefallen ist. In Folge werden auch die Heizöl-Notierungen heute stabil bis leicht steigend in den heutigen Handelstag starten.
Aktuell stehen die August-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei 76,50 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde 66,20 Dollar. Der Euro kann sich im Vergleich zum US-Dollar nur knapp behaupten und wird derzeit zu Kursen um 1,1770 US-Dollar gehandelt.
Am Ölmarkt hat das große Warten auf das OPEC-Meeting am 22. Juni begonnen. Hier soll beschlossen werden, wie es mit dem Förderabkommen, an dem ja auch noch andere wichtige Nicht-OPEC-Länder wie Russland beteiligt sind, weitergehen soll.
Im Vorfeld haben sich Saudi-Arabien und Russland bereits deutlich für eine Erhöhung der Fördermengen ausgesprochen und nach verschiedenen Medienberichten ihren Ausstoß schon mal leicht nach oben gefahren. Andere OPEC-Mitglieder sehen das sehr kritisch und möchten einen einstimmigen Beschluss, wie das die Statuten auch vorsehen. Der Iran und Venezuela fordern die Solidarität der anderen Mitglieder ein, da beide Länder von den USA sanktioniert werden. Auch der Irak wäre wohl ein Verlierer einer Förderausweitung und hat sich gegen eine Veränderung der Quoten ausgesprochen.
Es dürfte also Ende nächster Woche in Wien viel Gesprächsstoff geben und bis dahin werden wohl auch die Ausschläge am Ölmarkt gering bleiben, da sich im Gegensatz zu den letzten Meetings vorab noch keine einstimmige Vereinbarung abzeichnet.Gestern gab es am Ölmarkt daher einen sehr impulslosen Handel und dementsprechend bewegten sich die Rohölpreise in einer engen Range seitwärts. Erst heute stehen einige wichtige Konjunkturdaten zur Veröffentlichung an und nach Börsenschluss in den USA wird das American Petroleum Institute (API) ihre Version der wöchentlichen Ölbestandsdaten veröffentlichten, die in dieser Woche wohl den größten Einfluss auf die Preisentwicklung haben werden. Aber auch die Monatsberichte vom US-Energieministerium, der OPEC und der Internationalen Energieagentur (IEA) könnten in dieser Woche noch neue Orientierung geben.
Am Devisenmarkt warten die Händler auf das EZB-Meeting am Donnerstag. Experten rechnen damit, dass Notenbankchef Mario Draghi hier ein Ende der Anleihekäufe und somit die Wende in der Zinspolitik der Europäischen Zentralbank ankündigen wird. Ob es tatsächlich dazu kommt und wann das Ankaufprogramm enden soll ist jedoch ungewiss. Entsprechend halten sich die Händler derzeit mit größeren Engagements zurück und der Euro bewegte sich gestern im Vergleich zum US-Dollar seitwärts.
Zu guter Letzt geht auch am heimischen Heizöl-Markt das große Warten auf bessere Preise weiter. Seit Anfang April halten sich die Verbraucher mit Bestellungen extrem zurück und so steht dem Handel wohl ein heißer Herbst bevor. Es sei denn, die Heizölpreise brechen vorher noch deutlich ein, wonach es derzeit aber leider nicht aussieht. Heute werden die Notierungen kaum verändert in den Tag starten und wenn es eine Richtung geben soll, dann dürfte diese aufgrund der Währungsverluste leicht nach oben gerichtet sein.
(Quelle: Heizöl-News von FastEnergy)