(11.06.2018)
Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten sind am Freitag unter Druck geraten und mit Verlusten aus dem Handel gegangen. Gleichzeitig kann der Euro im TagesvergleIch zum US-Dollar etwas zulegen, sodass die Heizöl-Notierungen erfreulicherweise mit leichten Abschlägen in die neue Woche starten.
Aktuell stehen die August-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölmarke "Brent" bei 76,20 US-Dollar pro Barrel, ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) kostet zur Stunde 65,55 Dollar. Der Euro kann sich im Vergleich zum US-Dollar gut behaupten und wird derzeit zu Kursen knapp unterhalb der 1,18-Dollar-Marke gehandelt.
Bereits im asiatisch geprägten Handel gaben die Rohölpreise am Freitagmorgen nach, was sich dann auch in Europa fortsetzte. Meldungen, wonach Saudi-Arabien seine Ölproduktion bereits um 100.000 Barrel pro Tag gesteigert hat und im laufenden Monat nochmals einer Erhöhung um mindestens dieselbe Menge plant, brachten die Notierungen unter Druck.
Ansonsten gab es keine Meldungen, die offensichtlich zu Verkäufen Anlass gegeben hätten. Was das in der nächsten Woche anstehende OPEC-Treffen anbelangt, gibt es allerdings sehr wohl neue Nachrichten, die aus derzeitiger Sicht einen eher unsicheren Ausgang erwarten lassen.
Die Ölminister aus dem Iran und Venezuela sollen per Brief die anderen OPEC-Mitglieder zur Solidarität aufgerufen haben. Beide Länder fühlen sich durch die von den USA verhängten Sanktionen benachteiligt und wollen wohl nicht hinnehmen, dass Russland und Saudi-Arabien die dadurch fehlenden Mengen mit Produktionssteigerungen zumindest teilweise ausgleichen wollen. Zuvor schon gab es andere Stimmen aus Kreisen des Kartells, die einen einstimmigen Beschluss gefordert und dadurch mehr oder weniger das Vorpreschen der beiden größten am Förderabkommen beteiligen Länder kritisiert haben.
Es wird also spannend am 22. Juni und aus heutiger Sicht scheint es durchaus auch möglich zu sein, dass es zu keiner Einigung und somit abgestimmten Anhebung der Fördermenge kommen könnte.
Am Ölmarkt sah man das zumindest am Freitag aber wohl eher nicht so, denn die Futures bröckelten auch am Nachmittag und Abend weiter ab.
Nach Börsenschluss vermeldete das Marktforschungsunternehmen Baker Hughes dann wie gewohnt die Anzahl der aktiven US-Bohranlagen, die in der vergangenen Woche nur um eine auf nun 862 Einheiten angestiegen ist.
Am Devisenmarkt geriet der Euro im Vergleich zum US-Dollar nach schwachen Konjunkturdaten aus Deutschland am Freitag zunächst unter Druck, konnte sich im Laufe des Handels aber wieder erholen und heute Morgen weiter zulegen. Vom enttäuschenden Ausgang des G7-Treffens kann die Gemeinschaftswährung also wohl eher profitieren.
Die Heizölpreise hierzulande werden nach diesen Vorgaben heute mit nachgebender Tendenz in die neue Handelswoche starten. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen zumindest aus morgendlicher Sicht ein Minus in einer Größenordnung von bis zu einem halben Cent pro Liter erwarten. Ob dies ausreichen wird, die derzeit am Boden liegende Nachfrage anzukurbeln, darf bezweifelt werden.
(Quelle: Heizöl-News von FastEnergy)