Heizöl-Markt aktuell: Chinas Öldurst bleibt hoch - Heizölpreise ziehen wieder an!
(08.06.2018)
Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben gestern leider wieder deutliche Gewinne verbuchen können und sind auf Tageshoch aus dem Handel gegangen. Bei kaum veränderten Wechselkursen werden heute in Folge auch die Heizöl-Notierungen hierzulande mit leichten Aufschlägen in den letzten Handelstag der Woche starten.
Aktuell stehen die August-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" weiterhin bei 76,90 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde 65,65 Dollar. Der Euro kann sich im Vergleich zum US-Dollar knapp behaupten und wird derzeit zu Kursen um 1,1780 US-Dollar gehandelt.
Obwohl die so viel beachteten US-Ölbestandsdaten des Department of Energy (DOE) vom Vortag überraschend und deutlich preisdrückend ausgefallen sind, gab es darauf so gut wie keine Reaktion der Händler. Im Gegenteil, die Rohölpreise zogen am Mittwochabend sogar an und auch gestern gab es in der zweiten Tageshälfte wieder deutliche Aufschläge zu beobachten.
Dabei blieben neue preistreibende Meldungen eigentlich aus. Die gestern veröffentlichten Konjunkturdaten waren weder Fisch noch Fleich und hatten daher auch kaum Einfluss auf die Preisentwicklung am Ölmarkt.
Vielleicht besannen sich die Börsianer auf die weiterhin recht angespannte Marktlage und der Tatsache, dass der Preisrückgang der letzten Tage einzig und allein auf die Ankündigung von Produktionssteigerungen seitens OPEC und Co. zurückzuführen ist. Dies ist jedoch noch lange nicht offiziell beschlossen, auch wenn die beiden wichtigsten Staaten, die am Förderabkommen beteiligt sind, nämlich Russland und Saudi-Arabien, sich dafür ausgesprochen haben. Es gibt immer wieder auch kritische Stimmen, wie beispielsweise gestern aus Algerien, wo der Ölminister anmerkte, dass es bei dem Meeting am 22. Juni immer noch ein ausgeglichener Markt und nicht eine Rückführung der Produktion im Fokus stehe. Auch wenn nach wie vor davon auszugehen ist, dass es einen Beschluss zu einer Produktionsanhebung geben wird, hat das Treffen sicherlich auch ein nicht zu unterschätzendes Enttäuschungspotenzial.
Die Nachfrage nach Öl und Ölprodukten geht unabhängig davon weiter permanent nach oben. Heute Morgen wurden aus China Außenhandelszahlen veröffentlicht aus denen hervorgeht, dass die Ölimporte in den ersten fünf Monaten des Jahres um acht Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gestiegen sind. China ist nach den USA das Land mit dem zweitgrößten Ölverbrauch der Erde. Somit haben diese Zahlen Gewicht!
Am Devisenmarkt konnte sich der Euro im Vergleich zum US-Dollar gestern lange Zeit über der 1,18-Dollar-Marke halten, fiel bis Handelsschluss aber wieder knapp darunter und auch heute Morgen geht es mit unserer Gemeinschaftswährung weiter gen Süden. Schuld daran sind wohl schwache Außenhandelszahlen aus Deutschland von heute Morgen. Hier sind die Exporte per April um 0,3 Prozent zurückgegangen und auch die Industrieproduktion war überraschenderweise rückläufig.
Keine guten Vorgaben für den deutschen Inlandsmarkt, wo die Heizölpreise heute mit Aufschlägen in den heutigen Tag starten werden. Zumindest lassen aktuelle Berechnungen aus frühmorgendlicher Sicht ein Plus in einer Größenordnung von gut einem halben Cent pro Liter erwarten. Erste Preistendenzen deuten eher einen Seitwärtstrend bzw. nur leichte Aufschläge an. Man wird sehen, wie sich die Notierungen im Laufe des Handels noch entwickeln werden. Es verfestigt sich aber immer mehr die These, dass die Ölpreise auch in Zukunft weitgehend resistent gegen größere Kursverluste sein werden. Das gilt kurz- und mittelfristig!
(Quelle: Heizöl-News von FastEnergy)