(28.05.2018) Endlich! Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben am Freitag massive Verluste hinnehmen müssen und gehen auch heute Morgen mit schwacher Tendenz in den asiatisch geprägten Handel. Bei einem etwas steigenden Eurokurs, werden die Heizöl-Notierungen hierzulande ebenfalls mit kräftigen Abschlägen in die neue Woche starten.
Aktuell stehen die Juli-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei 75,20 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde 66,20 Dollar. Der Euro kann im Vergleich zum US-Dollar etwas zulegen und wird derzeit zu Kursen um 1,1725 US-Dollar gehandelt.
Bereits am Freitagmorgen berichteten wir an dieser Stelle von ersten Tendenzen, dass es womöglich eine Lockerung des Förderabkommen von OPEC und Co. geben könnte.
Äußerungen aus Russland in diese Richtung wurden vom Markt sofort aufgenommen und nachdem sich dann auch noch der saudische Energieminister Al-Falih zu Wort meldete, gab es für die Rohölpreise kein Halten mehr. Am Rande des internationalen Wirtschaftsforums in Sankt Petersburg sagte Al-Falih nach seinem Treffen mit dem russischen Kollegen Alexander Nowak, dass "es in naher Zukunft Zeit werden wird, das Angebot zu erhöhen". Zwar gibt es noch keine Details zu der angekündigten Produktionssteigerung, doch allein die Tatsache, dass man bereit ist auf die in letzter Zeit stark gestiegen Ölpreise zu reagieren reichte aus, um den Ölkomplex massiv unter Druck zu bringen.
Zudem gab es auch noch andere preisdrückende Nachrichten. So wurde aus Libyen vermeldet, dass die Probleme bei der Stromversorgung behoben sind und die Ölproduktion wieder gesteigert werden konnte. Auch Venezuela plant laut Präsident Madura bei Erhöhung um eine Million Barrel, was mit Hilfe von Russland und China umgesetzt werden soll. Ob dies jedoch gelingen wird, bleibt abzuwarten.
Das Marktforschungsunternehmen Baker Hughes vermeldete einen weiteren Anstieg der aktiven Ölbohranlagen um 15 auf nunmehr ingesamt 859 Anlagen, wobei hier das Ausmaß der Steigerung überrascht.Schlussendlich fielen auch wichtige Konjunkturdaten diesseits und jenseits des Atlantiks alles andere als gut aus und so gab es am Freitag dann auch nur wenige Gründe, um weiter auf steigende Kurse zu wetten. Auch heute Morgen bleibt der Ölmarkt bis auf weiteres unter Druck!
Am Devisenmarkt kann der Euro heute Morgen im Vergleich zum US-Dollar zulegen, nachdem die Regierungsbildung in Italien nun doch überraschend gescheitert ist und es wohl zu Neuwahlen kommen wird. Zwar ist ein politischer Stillstand sicherlich auch nicht gut, aber die Händler zeigen sich zunächst mal erleichtert darüber, dass es doch nicht zu der euro-kritischen und gleichzeitig rechtspopulistischen Regierung kommen wird.
Beste Vorgaben also heute für den deutschen Inlandsmarkt, wo die Heizölpreise mit massiven Abschlägen in die neue Handelswoche starten werden. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen aus morgendlicher Sicht ein Minus in einer Größenordnung von ca. 1,5 Cent pro Liter erwarten, nachdem es bereits am Freitag deutlich nach unten ging. Dies ist nun die langersehnte Korrektur des starken Preisanstieges der letzten Wochen. Sicherheitsorientierten Verbrauchern bietet dies nun eine gute Chance, auf deutlich reduziertem Niveau für den nächsten Winter vorzusorgen. Wer an weitere Abschläge glaubt, wartet oder bestellt zur Risikominimierung nur eine Teilmenge.
(Quelle: Heizöl-News von FastEnergy)