Heizöl-Markt aktuell: Gewinnmitnahmen - Ölpreise starten leichter
(23.05.2018)
Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten konnten gestern zunächst weitere Gewinne verbuchen. Am Abend setzten dann aber Gewinnmitnahmen ein, die sich bislang auch heute Morgen fortsetzen. Die Heizöl-Notierungen starten heute in Folge mit leichten Abschlägen in den Handel.
Aktuell stehen die Juli-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei 79,15 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde 71,95 Dollar. Der Euro kann sich im Vergleich zum US-Dollar wieder nur knapp behaupten und wird derzeit zu Kursen um 1,1755 US-Dollar gehandelt.
Preistreiber am Ölmarkt war gestern zunächst erneut der umstrittene Wahlausgang im krisengebeutelten Venezuela, der keine Verbesserung der dortigen wirtschaftlichen Situation erwarten lässt. Im Gegenteil, die angekündigten Sanktionen seitens der USA und der EU dürften das Land mit den größten Ölreserven der Welt noch stärker in die Krise stürzen und die Ölproduktion weiter zurückgehen lassen.
Vor Jahren förderten die Südamerikaner noch rund 2,4 Millionen Barrel pro Tag, aktuell sind es nur noch etwa 1,4 Millionen und viele Marktexperten erwarten, dass die Leistung bald schon auf unter eine Million Fass pro Tag fallen könnte.
Venezuela ist Mitglieder der OPEC und auch am Förderabkommen beteiligt. Bisher wurde die nicht ausgeschöpfte Quote nicht im vollen Umfang von anderen Mitgliedsländern aufgefangen, sodass die Quotentreue hier insgesamt zuletzt deutlich über hundert Prozent lag.
Die Rohölpreise zogen gestern zunächst bis in die Abendstunden weiter an und die Brent-Öl-Futures durchbrach kurzzeitig die 80-Dollar-Marke. Dann aber setzten Gewinnmitnahmen ein, auch weil Gerüchte im Markt waren, dass es innerhalb der OPEC Bestrebungen geben soll, die Produktionskürzungen eventuell kontrolliert zu lockern.
Nach Börsenschluss vermeldete das American Petroleum Institute (API) ihren Version der wöchentlichen US-Ölbestandsdaten, die unterm Stich eher preisdrückend zu werten waren. In Summe gab es einen Rückgang von 1,6 Millionen Barrel, während die Analysten im Vorfeld mit einem Abbau von 4,7 Millionen Fass gerechnet hatten. Ob diese Zahlen vom Department of Energy (DOE) bestätigt werden, wird sich heute Nachmittag zeigen.
Heute Morgen reagieren die Händler im asiatisch geprägten Handel auf jeden Fall mit weiteren Verkäufen, ohne dass es bislang jedoch zu größeren Preisabschlägen gekommen ist.
Am Devisenmarkt startete der Euro gestern eigentlich ganz gut in den europäisch geprägten Handel, musste am Nachmittag seine Gewinne im Vergleich zum US-Dollar aber wieder abgeben, nachdem der Richmond Fed Herstellungsindex per Mai mit 16 Punkten deutlich über der Erwartung von 9 Zählern veröffentlicht wurde. Auch heute Morgen gerät die Gemeinschaftswährung wieder unter Druck.
Trotz der leichten Währungsverluste werden die Heizölpreise in Deutschland heute mit leichten Abschlägen in den Tag starten. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen zumindest aus morgendlicher Sicht ein Minus in einer Größenordnung von 0,2 bis 0,4 Cent pro Liter erwarten. Somit setzen die Notierungen ihren kurzfristigen Seitwärtstrend der letzten Tage bis auf weiteres fort.
(Quelle: Heizöl-News von FastEnergy)