Heizöl-Markt aktuell: Gewinnmitnahmen am Ölmarkt - Heizölpreise starten etwas leichter!
(14.05.2018)
Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben sich am Freitag im Großen und Ganzen seitwärts bewegt, sind dann aber zu Handelsschluss leicht unter Druck geraten. Auch heute Morgen geht es aufgrund von Gewinnmitnahmen weiter nach unten, sodass die Heizöl-Notierungen hierzulande erfreulicherweise mit Abschlägen in die neue Handelswoche starten.
Aktuell stehen die Juli-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei 76,70 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde 70,45 Dollar. Der Euro kann sich im Vergleich zum US-Dollar weiter erholen und wird derzeit zu Kursen um 1,1970 US-Dollar gehandelt.
Am Freitag gab es einen recht ruhigen Handel mit jedoch überdurchschnittlichen Umsätzen. Neue Markt bewegende Meldungen blieben dabei Mangelware und so hatten die Börsianer etwas Zeit, die Turbulenzen der Vortage zu verarbeiten.
Anscheinend kamen sie zur Erkenntnis, dass der Ausstieg der USA aus dem Atomabkommen mit dem Iran, die deutlich gefallenen US-Ölbestände und die jüngsten militärischen Feindseligkeiten zwischen Israel und dem Iran nun fürs Erste ausreichend in den Rohöl-Notierungen eingepreist sind und so blieben weitere größere Anschlusskäufe aus.
Tatsächlich muss sich in den nächsten Wochen erst zeigen, wie sich die nun wieder in Kraft getretenen Sanktionen gegen den Iran auf das Ölangebot auswirken werden, denn die europäischen Vertreter sehen sich ja nach wie vor an das Abkommen gebunden und auch Russland steht hinter der Vereinbarung mit dem Iran.
Am späten Freitagabend wurde der wöchentliche Bericht des Marktforschungsunternehmen Baker Hughes veröffentlicht, der Aufschluss über die Zahl der aktiven US-Bohranlagen gibt. Im Vergleich zur Vorwoche gab es hier einen weiteren Anstieg um 10 auf nunmehr 844 Einheiten. Das ist der höchste Stand seit März 2015.
Auch dies mag wohl ein Grund dafür gewesen sein, dass es zum Handelsschluss nach unten ging und der Ölkomplex auch heute Morgen in Asien eher schwach in die neue Handelswoche gestartet ist. Einen weiteren Aspekt könnten OPEC und Co. liefern, denn es werden erste Stimmen laut die fordern, dass das Förderabkommen unter der neuen Konstellation früher als erwartet gelockert oder beendet werden sollte.
Am Devisenmarkt konnte sich der Euro weiter stabilisieren und im Vergleich zum US-Dollar erneut leicht zulegen. Verantwortlich hierfür waren unter anderem ein Kommentar des US-Notenbankmitgliedes Bullard, der vor einer zu eiligen Zinsanhebung warnte und wohl auch die Hoffnung, dass es in Italien nun doch noch zu einer Regierungsbildung kommen könnte.
Ingesamt also recht gute Vorgaben für den deutschen Inlandsmarkt, wo die Heizölpreise heute mit leichten Abschlägen in die neue Handelswoche starten werden. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen aus morgendlicher Sicht ein Minus in einer Größenordnung von 0,2 bis 0,4 Cent pro Liter erwarten. Einen größeren Einbruch wird es aber nach jetzigem Stand der Dinge wohl bis auf weiteres nicht geben. Die Nachfrage hat sich auf ein für diese Jahreszeit übliches Niveau eingependelt.
(Quelle: Heizöl-News von FastEnergy)