Ölpreise geben zum Wochenstart leicht nach - Heizöl folgt!
(30.04.2018)
Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben sich am Freitag größtenteils seitwärts bewegt und sind dann letztendlich leicht schwächer aus dem Handel gegangen. Auch heute Morgen stehen wieder Minuszeichen auf den Kurstafeln, sodass die Heizöl-Notierungen hierzulande mit Abschlägen in die neue Handelswoche starten.
Aktuell stehen die Juni-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei 74,30 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde 67,90 Dollar. Der Euro kann im Vergleich zum US-Dollar leicht zulegen und wird derzeit zu Kursen um 1,2130 US-Dollar gehandelt.
Nachdem am Ölmarkt die Erwartung, dass das Atom-Abkommen mit dem Iran von den USA sehr wahrscheinlich gekündigt wird, mittlerweile wohl eingepreist ist, setzte am Freitag eine breit angelegte Seitwärtsbewegung ein. Auch die Erwartungen an das Treffen von Bundeskanzlerin Angela Merkel mit US-Präsident Donald Trump waren nicht hoch, sodass es auch von dieser Seite keine Einflüsse auf die Preisfindung an den Warenterminbörsen gab.
Leicht stützend wirkten sicherlich die ingesamt recht gut ausgefallene Konjunkturdaten. So lag die EU-Geschäfts- und Verbraucherstimmung lag per April mit 112,7 Punkten etwas über der Erwartung von 112 Zählern, in den USA wurde das Bruttoinlandsprodukt für das erste Quartal mit einem Plus von 2,3 satt 2 Prozent veröffentlicht. Auch der Konjunkturerwartungsindex der Universität Michigan konnte die Prognose mit 98,8 Punkte leicht übertreffen.
Die Meldung, dass auf Saudi-Arabien wieder eine Rakete von Rebellen aus dem Jemen abgefeuert wurde, wurde am Ölmarkt nur noch zur Kenntnis genommen, ohne dass es eine spürbare Reaktion gab.
Am Abend veröffentlichte das Marktforschungsunternehmen Baker Hughes ihren wöchentlichen Bericht zur Entwicklung der aktiven US-Bohranlagen. Auch in der vergangenen Woche stieg die Zahl wieder um weitere fünf, auf nunmehr 825 Einheiten. In den letzten 14 Wochen gab es im Durchschnitt einen Anstieg um 6 Anlagen, was zeigt, dass die Schieferölindustrie in Nordamerika weiter auf dem Vormarsch ist, was angesichts der tendenziell sinkenden OPEC-Produktion auch dringend notwendig ist.
Auch am Devisenmarkt blieben die Kursausschläge am Freitag recht gering und der Euro konnte sich bis Handelsschluss im Vergleich zum US-Dollar etwas verbessern. Nach einem schwachen Start konnte die Gemeinschaftswährung von der guten Geschäfts- und Verbraucherstimmung in der EU profitieren und auch am Nachmittag, trotz der ebenfalls recht guten US-Konjunkturdaten, weiter leicht zulegen.
Insgesamt also recht gute Vorgaben für den deutschen Inlandsmarkt, wo die Heizölpreise heute mit leichten bis moderaten Abschlägen in den Handel starten werden. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen aus morgendlicher Sicht ein Minus in einer Größenordnung von rund einem halben Cent pro Liter erwarten. Dies wird den April allerdings nicht mehr viel besser machen als er ist, denn dieser brachte eine Verteuerung der Heizöl-Notierungen um rund fünf Prozent.
(Quelle: Heizöl-News von FastEnergy)