Heizöl-Markt aktuell: Trump zögert - Öl- und Heizölpreise stabilisieren sich
(13.04.2018)
Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben gestern keine größeren Kursbewegungen mehr vollzogen und sind in etwa auf Ausgangsniveau aus dem Handel gegangen. In Folge weren die Heizöl-Notierungen hierzulande, bei insgesamt relativ stabilen Wechselkursen, heute ebenfalls kaum verändert in den letzten Handelstag der Woche starten.
Aktuell stehen die Juni-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei 71,90 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde knapp 67 Dollar. Der Euro fällt im Vergleich zum US-Dollar erneut etwas zurück und wird derzeit zu Kursen um 1,2320 US-Dollar gehandelt.
Fällt der Angriff der USA auf Syrien aus? Zumindest spielt US-Präsident Donald Trump auf Zeit, denn gestern verkündete er über Twitter, dass er keinen Zeitpunkt für einen Militärschlag gegen das Assad-Regime genannt habe.
Die Börsianer betrachten die mit dem Syrien-Konflikt verbundenen Risiken derzeit wohl als ausreichend eingepreist und so blieben weitere Preisaufschläge gestern aus. Die Rohölpreise tendierten bei hohen Umsätzen den ganzen Tag über seitwärts, zumal es einige weitere eher bearish zu wertenden Nachrichten gab.
So lag die EU-Industrieproduktion per Februar mit einem Plus von 2,9 Prozent deutlich unterhalb der Erwartung von 3,8 Prozent und auch die US-Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung wurden mit 233.000 leicht oberhalb der Prognose veröffentlicht.
Der Monatsreport der OPEC fiel hingegen insgesamt eher neutral aus. Zwar wurde, wie schon zwei Tage zuvor beim Bericht der us-amerikanischen Energy Informatin Administration (EIA), die globale Ölnachfrageprognose für dieses Jahr leicht angehoben, jedoch im gleichen Maße auch die erwartete Ölförderung der Nicht-OPEC-Länder. Die OECD-Bestände gingen lauf dem Report auf 2,854 Milliarden Barrel zurück, sodass diese nur noch 43 Mio. Barrel über dem 5-Jahresdurchschnitt liegt. Die Reichweite liegt nur noch bei 60,6 Tagen und somit 0,6 Tage unter dem langjährigen Schnitt. Die OPEC hat mit dem Förderabkommen ihr Ziel quasi erreicht!
Ob dieses über das Jahr 2018 hinaus fortgeführt werden wird, dürfte nicht zuletzt vom Atom-Abkommen der "westlichen Welt" mit dem Iran abhängen. Sollte diese modifiziert oder gar gekündigt werden, drohen weitere Sanktionen, sodass eventuell eine Unterversorgung drohen würde, die auch die OPEC zumindest nicht dauerhaft wünscht.
Am Devisenmarkt kam der Euro nach Veröffentlichung des schwachen EU-Industrieproduktion im Vergleich zum US-Dollar unter Druck, konnte sich am Abend aber wieder stabilisieren, sodass die Verluste moderat blieben. Seit Mitte Januar pendelt die Gemeinschaftswährung zwischen 1,22 und 1,25 US-Dollar, sodass es von dieser Seite recht stabile Vorgaben für den heimischen Ölmarkt gibt.
Da sich, wie eingangs bereits erwähnt, gestern auch die internationalen Ölpreise stabilisiert haben, werden die Heizölpreise in Deutschland heute stabil bis leicht nachgebend in den heutigen Tag starten. Ein Blick auf das Chart-Bild verrät, dass die Notierungen derzeit nicht nur auf dem höchsten Stand seit Jahresbeginn, sondern auch seit Juni 2015 stehen. Entsprechend halten sich die Verbraucher mit Käufen zurück, was einfach auch der Preisentwicklung der letzten beiden Jahren geschuldet ist. Betrachtet man den Verlauf der letzten 5 Jahre, erscheint das aktuelle Niveau gleich wesentlich günstiger.
(Quelle: Heizöl-News von FastEnergy)