Heizöl-Markt aktuell: Ölmarkt bleibt unter Druck - Heizölpreise stabil
(09.03.2018)
Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben auch im gestrigen Handelsverlauf wieder Verluste hinnehmen müssen. Da allerdings der Euro im Vergleich zum US-Dollar gleichzeitig deutlich an Wert verlor, werden die Heizöl-Notierungen auch heute wiederholt ohne große Veränderung in den letzten Handelstag der Woche starten.
Aktuell stehen die Mai-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei 63,75 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde 60,20 Dollar. Der Euro muss im Vergleich zum US-Dollar weitere Verluste hinnehmen und wird derzeit nur noch zu Kursen um 1,2315 US-Dollar gehandelt.
Obwohl die US-Ölbestandsdaten des Department of Energy (DOE), die ja am Ölmarkt traditionell etwas stärker gewichtet werden wie die Zahlen des American Petroleum Institute (API), nicht ganz so preisdrückend ausgefallen sind, wie dies im Vorfeld eigentlich erwartet worden war, starteten die Rohölpreise gestern mit schwacher Tendenz in den europäisch geprägten Handel.
Neben enttäuschenden Konjunkturdaten aus Deutschland, wo die Arbeitsaufträge der Industrie per Januar um 3,9 Prozent zurückgegangen sind, belastete sicherlich der für den Abend angekündigte Beschluss von US-Präsident Donald Trump, die viel diskutierten Strafzölle auf Stahl- und Aluminiumimporte nun tatsächlich zu verhängen.
Auch die am Nachmittag veröffentlichten US-Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung fielen schlechter aus erwartet. Im Vergleich zur Vorwoche gab es hier einen Anstieg um 21.000 Anträgen. Zudem will das US-Energieministerium zur Haushaltsfinanzierung strategische Ölreserven verkaufen und im Öllager Cushing zeichnet sich eine Wende ab. Erstmals seit ca. zwölf Wochen sollen die Bestände lauf dem Dienstleister Genscape wieder gestiegen sein.
Es gab aber auch einen bullish zu wertenden Kommentar vom saudischen Ölminister Al-Falih, der betonte, dass Produktionskürzungen auch über das Jahr 2018 hinaus beibehalten werden sollen. Eine spürbare Reaktion des Marktes blieb bislang aber aus. Zum einen scheint ohnehin klar zu sein, dass es angesichts der stetig steigenden US-Produktion auch künftig einer weiteren Kontrolle des OPEC-Ausstoßes bedarf, zum anderen ist dies natürlich auch kein offizieller Beschluss.
Am Devisenmarkt konnte der Euro, nach der EZB-Sitzung und den anschließenden Kommentaren von Mario Draghi, im Vergleich zum US-Dollar zunächst zulegen, musste dann im Laufe des restlichen Handelstages deutliche Verluste hinnehmen. Zwar verhängte US-Präsident Trump die angekündigten Strafzölle, kündigte bei der Umsetzung aber große Flexibilität an, was die Hoffnung nährt, dass es mit den wichtigsten Verbündeten für beide Seiten annehmbare Vereinbarungen geben könnte.
Die Heizölpreise in Deutschland haben in dieser Woche bisher keine großen Sprünge vollzogen und dies dürfte sich aller Voraussicht nach auch am letzten Tag nicht mehr ändern. Zumindest lassen aktuelle Berechnungen aus morgendlicher Sicht lediglich ein Miniplus von 0,1 bis 0,3 Cent pro Liter erwarten, was einzig und allein dem schwachen Euro geschuldet ist. Die Nachfrage ist mit den gestiegenen Temperaturen deutlich zurückgegangen.
(Quelle: Heizöl-News von FastEnergy)