Heizöl-Markt aktuell: Euro bärenstark - Heizölpreise stabil
(16.02.2018)
Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben gestern im Laufe des Tages ihre Gewinne vom Vortag im Großen und Ganzen halten können und sind schlussendlich kaum verändert aus dem Handel gegangen. Da der Euro im Vergleich zum US-Dollar gleichzeitig weiter zulegen konnte, werden die Heizöl-Notierungen stabil bis leicht nachgebend in den letzten Handelstag der Woche starten.
Aktuell stehen die April-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei 64,50 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde 61,40 Dollar. Der Euro kann die 1,25-Dollar-Makre im Flug nehmen und wird derzeit zu Kursen um 1,2540 US-Dollar gehandelt.
Nach der durchaus zu erwartenden Zwischenerholung von Mittwochabend, die überwiegend technisch bedingt war, starteten die Rohölpreise gestern zunächst mit weiteren Gewinnen in den asiatisch geprägten Handel. Als dann die Börsen in Europa langsam in das Marktgeschehen einstiegen, ging es schon wieder leicht nach unten und es sah lange Zeit danach aus, als ob die Notierungen wieder in Richtung der Langzeittiefstände tendieren. Inspiriert von einer sehr freundlichen Wall Street zogen die Futures am späten Abend aber wieder an und schlossen in etwa auf Ausgangsniveau.
Grundsätzlich bleibt das fundamentale Umfeld am Ölmarkt bearish einzustufen. Die in letzter Zeit deutlich gestiegenen US-Ölbestände und die weiterhin boomende US-Schieferölindustrie lassen nicht erwarten, dass es in nächster Zeit zu einem Trendwechsel kommen wird.
Schon gar nicht wenn einige OPEC-Länder ihre Ölförderung ebenfalls ausbauen werden. Nigeria ließ verlauten, die Produktion bis 2020 um 700.000 Barrel pro Tag steigern zu wollen. Derzeit liegt der im Rahmen des Förderabkommens genehmigte Ausstoß bei ca. 1,8 Millionen Barrel. Auch Libyen sieht noch gewaltiges Potenzial und will die Menge von derzeit ca. 1,1 Millionen Barrel bis Jahresende um 250.000 Barrel erhöhen.
Dies könnte natürlich auch für andere OPEC-Länder und Russland das Signal sein, sich nicht länger an die vereinbarten Quoten halten zu müssen und somit könnte auch das ganze Förderabkommen in Zweifel gezogen werden.
Am Devisenmarkt konnte sich der Euro auch gestern wieder sehr gut gegenüber dem US-Dollar behaupten und heute morgen deutlich über die 1,25-Dollar-Marke springen. Derzeit steht die Gemeinschaftswährung auf dem höchsten Stand seit Ende 2014. Auslöser für die Eurokäufe waren schlechte Konjunkturdaten aus den USA. Hier fiel die Industrieproduktion per Januar überraschend um 0,1 Prozent zurück.
Ingesamt also recht stabile Vorgaben für den deutschen Inlandsmarkt, wo die Heizölpreise bereits gestern einen Teil der morgendlichen Aufschläge wieder abgeben mussten und wohl auch heute mit leichten Nachlässen in den Handel starten werden. Aktuelle Berechnungen lassen ein Minus in einer Größenordnung von bis zu 0,2 Cent pro Liter erwarten. Die Notierungen befinden sich nach wie vor auf einem sehr attraktiven Niveau und dies wird auch von den Verbrauchern so gesehen, die derzeit massenweise Bestellungen aufgeben.
(Quelle: Heizöl-News von FastEnergy)