Heizöl-Markt aktuell: Ölpreise zeitweise wieder über 70 Dollar!
(24.01.2018)
Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben leider auch gestern wieder teilweise deutliche Gewinne verbuchen können und die Notierungen der Nordsee-Ölmarke "Brent" sind zeitweise übrr die 70-Dollar-Marke geklettert. Da auch der Euro weiter zulegen konnte, werden die heutigen Aufschlägen bei den Heizöl-Notierungen aber aller Voraussicht nach eher gering ausfallen.
Aktuell stehen die März-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei 69,80 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde 64,50 Dollar. Der Euro kann im Vergleich zum US-Dollar wieder zulegen und wird bei Kursen um 1,2310 US-Dollar auf dem höchsten Stand seit Ende 2014 gehandelt.
Am Ölmarkt ist von einer Korrektur derzeit keine Rede mehr. Getrieben von einer sehr robusten weltweiten Nachfrage bei gleichzeitig begrenztem Angebot, ziehen die Rohölpreise in den letzten Tagen wieder deutlich an.
Gestern gab es eigentlich einen recht verhaltenen Start und bis zum Handelsstart in New York tendierte der Ölkomplex seitwärts.
Dabei gab es schon am Vormittag extrem guten Konjunkturdaten aus der EU, denn der ZEW Konjunkturerwartungsindex konnte per Januar die Erwartung von 17,8 Punkten mit 20,4 um Längen übertreffen.
Der Internationale Währungsfonds (IWF) hob zudem die Prognose zum weltweiten Wirtschaftswachstum um 0,2 Prozentpunkte auf nun 3,9 Prozent an, womit natürlich auch eine steigende Ölnachfrage einhergeht.
Am Nachmittag gab es dann auch kein Halten mehr und die Öl-Futures wurden unter Mithilfe positiver US-Einzelhandelsumsätze deutlich nach oben gehandelt.
Gleichzeitig wurde auf dem Weltwirtschaftsforums in Davos die politische und wirtschaftliche Situation in Venezuela, einem der wichtigsten Ölförderländer Südamerikas, diskutiert, was ebenfalls bullish auf die Ölpreise wirkte.
Nach Börsenschluss veröffentlichte das American Petroleum Institute (API) dann die wöchentlichen US-Ölbestandsdaten, die aber eindeutig bearish zu werten waren. In Summe gab es hier nämlich einen deutlichen Aufbau von 7,6 Millionen Barrel, während im Vorfeld ein Rückgang von 2,4 Millionen Barrel erwartet worden war.
Entsprechend konnte die 70-Dollar-Marke bei den Brentöl-Futures nicht gehalten werden und heute Morgen startet der Handel ohne eine klare Richtung.
Am Devisenmarkt konnte der Euro von den guten Konjunkturdaten profitieren und im Vergleich zum US-Dollar wieder an Fahrt aufnehmen. Zudem erwarten sich die Händler vom morgigen Treffen der EZB konkrete Hinweise auf eine Änderung der Geld- und Zinspolitik.
Dank der Währungsgewinne werden die Heizölpreise in Deutschland nur mit geringen Aufschlägen in den heutigen Handelstag starten. Aktuelle Berechnungen lassen aus morgendlicher Sicht lediglich ein Plus in einer Größenordnung von 0,2 Cent pro Liter erwarten. Die Aussichten auf deutlich fallenden Notierungen haben sich in den letzten Tagen wieder verschlechtert, sodass Käufe nicht auf die lange Bank geschoben werden sollten.
(Quelle: Heizöl-News von FastEnergy)