Heizöl-Markt aktuell: Ölpreise bröckeln langsam ab
(14.11.2017)
Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben auch im gestrigen Handelsverlauf wieder leicht an Wert verloren. Gleichzeitig konnte der Euro im Vergleich zum US-Dolllar etwas hinzugewinnen, sodass die Heizöl-Notierungen heute aller Voraussicht nach ebenfalls wieder mit leichten Abschlägen in den Tag starten.
Aktuell stehen die Januar-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei 62,85 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde 56,55 Dollar. Der Euro kann im Vergleich zum US-Dollar erneut leichte Gewinne erzielen und wird derzeit zu Kursen um 1,1670 US-Dollar gehandelt.
Am Ölmarkt tut sich preislich derzeit recht wenig. Die Händler haben die geopolitischen Risiken, die derzeit vor allem im Nahen Osten bestehen, vorerst wohl ausreichend eingepreist und warten nun auf die weitere Entwicklung. Sollte die Lage dort tatsächlich eskalieren, werden die Rohölpreise sicherlich weiter ansteigen.
Ein größerer Preisrückgang wird weiterhin durch die zuletzt gefallenen Ölbestände und der Aussicht auf eine Verlängerung des Förderabkommens verhindert. Außerdem zeigt sich die Nachfrageseite recht robust.
Dies bestätigte auch der gestrigen Monatsbericht der OPEC. In diesem wurde das Wachstum für die globale Ölnachfrage für dieses und nächstes Jahr auf 140.000 bzw. 260.000 Barrel pro Tag nach oben korrigiert, sodass der tägliche Verbrauch nun bei knapp 97 bzw. 98,45 Mio. Barrel gesehen wird.
Preisdrückende Meldungen kommen derzeit fast ausschließlich von der US-Schieferölindustrie. Hier ist die Zahl der ungenutzten Ölquellen im Oktober auf ein Rekordhoch von 7.342 angestiegen, was zeigt, welch gewaltiges Potenzial noch vorhanden ist. Die Internationalen Energieagentur (IEA) rechnet damit, dass die Förderung von derzeit rund sechs Millionen Barrel pro Tag bis zum Jahr 2025 auf ca. neun Millionen Fass ansteigen könnte.
Neue, leicht enttäuschende Konjunkturdaten kamen heute Morgen aus China. Die Einzelhandelsumsätze, die Bauausgaben und die Industrieproduktion lagen per Oktober allesamt unter den Erwartungen der Analysten.
Auch am Devisenmarkt gibt es derzeit nur recht geringe Preisschwankungen. Der Euro konnte im Vergleich zum US-Dollar weitere leichte Gewinne erzielen, die heute Vormittag auf dem Prüfstand stehen, wenn aus der EU Zahlen zum Bruttoinlandsprodukt und zur Industrieproduktion, sowie der ZEW Konjunkturerwartungsindex zur Veröffentlichung anstehen.
Wie die derzeit herbstlich ruhige Wetterlage präsentiert sich aktuell auch der Ölmarkt in Deutschland, wo die derzeit auf relativ hohem Niveau befindlichen Heizölpreise langsam etwas abbröckeln. Heute kann nach aktuellen Berechnungen mit einem weiteren leichten Rückgang in einer Größenordnung von 0,2 - 0,4 Cent pro Liter gerechnet werden. Sollte sich die Lage im Nahen Osten wieder beruhigen, könnte es in nächster Zeit durchaus auch wieder deutlicher nach unten gehen.
(Quelle: Heizöl-News von FastEnergy)