Heizöl-Markt aktuell: Irak-Konflikt treibt Ölpreise nach oben!
(26.09.2017)
Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben gestern kräftig zugelegt und die für Europa maßgebenden Brentöl-Futures stehen derzeit auf dem höchsten Stand seit Juli 2015. In Folge werden heute auch die Heizöl-Notierungen mit deutlichen Aufschlägen in den Handel starten.
Aktuell stehen die November-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei genau 59 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde 52,10 Dollar. Der Euro verliert im Vergleich zum "Greenback" weiter an Wert und wird derzeit nur noch zu Kursen um 1,1850 US-Dollar gehandelt.
Die Unabhängigkeitsbestrebungen der Region Kurdistan im Norden des Irak, geben dem Ölmarkt neuen Zündstoff. Bagdad hat Truppen in die Region entsannt auch, weil das kurdische Referendum die Region Kirkuk mit einschließt, das besonders Reich an Ölvorkommen ist. Derzeit werden aus diesem Gebiet rund 500.000 Barrel pro Tag über eine Pipeline zum türkischen Ölhafen Ceyhan gepumpt.
Auch die Türkei und auch der Iran lehnen eine Abspaltung Kurdistans ab und halten derzeit Manöver an den Grenzgebieten ab. Der türkische Präsident Erdogan hat bereits damit gedroht, die Pipeline nach Ceyhan zu schließen und so die kurdischen Ölexporte zu stoppen.
Entsprechend fiel die Reaktion am Ölmarkt aus. Die Brentöl-Futures legten im Laufe des Tages um mehr als zwei Dollar pro Barrel zu und stehen derzeit auf dem höchsten Stand seit Juli 2015.
Ansonsten gab es kaum neue Markt relevante Neuigkeiten und die "Bullen" dominieren eindeutig das Handelsgeschehen.
Eskaliert die Lage im Norden Iraks, würde daraus wohl ein neuer großer Konflikt im Nahen Osten entstehen, in dem neben dem Irak auch der Iran und die Türkei mit einbezogen werden könnten.
Am Devisenmarkt verlor der Euro im Vergleich zum US-Dollar weiter an Wert und wurde dabei vom Ergebnis der deutschen Bundestagswahl belastet. Die Unsicherheiten um die schwierige Regierungsbildung und die Möglichkeit, dass die US-Notenbank die Zinsen in diesem Jahr nochmals anheben könnte, bringen die Gemeinschaftswährung unter Druck.
Äußerst schlechte Vorgaben also für den deutschen Inlandsmarkt, wo die Heizölpreise heute mit deutlichen Aufschlägen in den Handel starten werden. Aktuelle Berechnungen lassen aus morgendlicher Sicht ein Plus in einer Größenordnung von einem bis eineinhalb Cent pro Liter erwarten. Wer jetzt noch nicht für den Winter eingelagert hat, sollte nicht mehr zögern, denn der Konflikt im Irak könnten die Ölpreise durchaus noch weiter nach oben treiben.
(Quelle: Heizöl-News von FastEnergy)