Heizöl-Markt aktuell: Ölpreise trotz Harvey und fallender US-Ölbestände relativ stabil!
(30.08.2017)
Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben sich im gestrigen Handelsverlauf weiterhin von der stabilen Seite gezeigt, obwohl die Lage in Texas weiterhin katastrophal ist. Aufgrund eines leicht zurückgehenden Eurokurses werden die Heizöl-Notierungen mit leichten Aufschlägen in den heutigen Handelstag starten.
Aktuell stehen die Oktober-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei 51,95 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde 46,40 Dollar. Der Euro fällt auf Werte um 1,1955 US-Dollar zurück, nachdem die gestern kurzzeitig überschrittende 1,20-Dollar-Marke nicht gehalten werden konnte.
Die bullishen, also preistreibenden Nachrichten am Ölmarkt reißen nicht ab und es ist sehr verwunderlich, warum sich die Rohölpreise in diesem Tagen derart stabil zeigen.
Rund 20 Prozent der us-amerikanischen Raffineriekapazität ist mittlerweile durch den Hurrikan "Harvey" außer Betrieb und derzeit sieht es danach aus, als müssten noch weitere Anlagen abgeschaltet werden. Dass durch die Katastrophe in der Region zwar weniger Öl verbraucht wird mag zwar richtig sein, steht aber in keinem Verhältnis zu den Lieferausfällen, die ja die gesamte USA betreffen.
Die gestern nach Börsenschluss vermeldeten API-Ölbestandsdaten ließen obendrein keine Auswirkungen auf die Rohölbestände erkennen. Ganz im Gegenteil sind diese um 5,8 Millionen Barrel gefallen, was deutlich über der Erwartung von 1,8 Millionen Fässern lag.
In Libyen ist die Produktion aufgrund von Rebellenangriffen um rund 350.000 Barrel gefallen, was im Vergleich zur Juli-Produktion ein Rückgang um mehr als ein Drittel ist.
Zudem gab es gestern gute Konjunkturdaten aus Europa und den USA. Der deutsche GfK Konsumklimaindex ist per September leicht auf 10,9 Punkte gestiegen und die US-Einzelhandelsumsätze legten deutlich zu. Auch das Verbrauchervertrauen konnte dort mit 122,9 Punkten die Erwartung von 120,3 übertreffen.
Preisdrückende Meldungen gab es also keine und umso überrascht die Tatsache, dass die Ölpreise im Vergleich zu gestern Morgen sogar leicht zurückgegangen sind.
Der gestern an dieser Stelle angedeutete Angriff des Euro auf die 1,20-Dollar-Marke startete bereits am Morgen nach Veröffentlichung des positiven GfK Konsumklimaindex und in der Spitze konnte die Gemeinschaftswährung bis auf 1,2070 US-Dollar nach oben klettern. Ab den Mittagsstunden setzten dann aber Gewinnmitnahmen ein und im Tagesvergleich steht nun sogar ein Minus an den Kurstafeln.
Aufgrund der Währungsverluste werden auch die Heizöl-Notierungen hierzulande mit leichten bis moderaten Aufschlägen in den heutigen Handelstag starten. Aktuelle Berechnungen lassen aus morgendlicher Sicht ein Plus in einer Größenordnung von bis zu einem halben Cent pro Liter erwarten. Die Nachfrage zeigt sich dabei recht rege. Dies nicht ohne Grund, denn wer auf der sicheren Seite stehen will, bestellt jetzt!
(Quelle: Heizöl-News von FastEnergy)